CDU/CSU,
SPD und FDP sprachen sich gegen die von den Grünen geforderte Festlegung aus.
Die Grünen begründeten ihren Antrag damit, dass der Widerstand gegen den Gen-Mais MON810 zu Beginn des kommerziellen Anbaus in Deutschland stark gestiegen sei. In diesem Frühjahr stehe die vierte Anbau-Saison des umstrittenen Mais bevor. Immer mehr Landwirte und Imker wehrten sich dagegen. Sie hätten jedoch nur einen unzureichenden rechtlichen Schutz vor einer Verunreinigung ihrer Produkte.
Auch in anderen europäischen Ländern gründeten sich immer mehr gentechnikfreie Regionen, argumentierten die Grünen weiter. Trotzdem wolle die
EU-Kommission in den kommenden Monaten zwei neue gentechnisch veränderte
Maissorten - nämlich Bt 11-Mais und Bt-Mais 1507 - für den Anbau in der EU zulassen. Nationale Einfuhrverbote für MON810 sollen aufgehoben werden. Die Grünen warfen den Experten in den Zulassungsbehörden «starke Verflechtung» mit der Agro-Gentechnik- Industrie vor.
Vor einem Monat hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) wegen möglicher Gefahren für Tiere und Pflanzen den Anbau für den gentechnisch veränderten Mais MON810 des Konzerns
Monsanto verboten. Aigner wollte dies aber nicht als grundsätzliche Entscheidung verstanden wissen, sondern als Einzelfall. (dpa)