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16.01.2018 | 13:01 | Koalitionsverhandlungen 
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Glyphosat-Nutzung in dieser Legislaturperiode beenden

Berlin - Die Nutzung des umstrittenen Glyphosat in Deutschland soll aus Sicht von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks noch in dieser Legislaturperiode enden.

Glyphosat-Nutzung
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) begrüßt am Dienstag in Berlin die Einigung von Union und SPD, den Einsatz des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat in Deutschland einzuschränken mit dem Ziel, ihn zu beenden. (c) proplanta «Wir haben uns da geeinigt ohne Sieger und Besiegte, das ist in Sondierungen so.» (Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) zum selben Thema.)
«Grundsätzlich muss dieser systematische und schrittweise Ausstieg in dieser Legislaturperiode vollendet sein», sagte die SPD-Ministerin am Dienstag zum Auftakt eines Agrarkongresses ihres Ministeriums in Berlin. Kritiker sehen das Unkrautgift als Gefahr für die Artenvielfalt und halten es für möglicherweise krebserregend.

«Manches wird sehr schnell gehen, also noch in diesem Jahr», sagte Hendricks, «die Privatanwendung zum Beispiel.» Auch die Anwendung vor der Ernte, könne man sehr rasch angehen. In anderen Bereichen, etwa in erosionsgefährdeten Hanglangen, könne es etwas länger dauern - das betrifft etwa den Weinbau. «Das Wort «grundsätzlich» heißt, es gibt auch Ausnahmen», sagte Hendricks.

In ihren Sondierungen hatten Union und SPD sich darauf geeinigt, «den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich ein(zu)schränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden.» Von einer Frist ist dort nicht die Rede.

Bundesagrarminister Christian Schmidt betonte am Rande des Kongresses, der Ausstieg in der Landwirtschaft solle im Rahmen einer Ackerbaustrategie ablaufen. «Ganz klar ist: Man kann nicht Glyphosat beenden, wenn keine Alternativen im Pflanzenschutz mehr da sind.» Man habe sich «kein zeitliches Datum gesetzt», es gehe darum, die Anwendung «schnellstmöglich grundsätzlich» zu beenden.

Schmidt hatte der Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat in der EU zugestimmt, obwohl Hendricks dagegen war, und sich eine Rüge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingehandelt. Für die Zulassung der Pflanzenschutzmittel ist aber der Bund zuständig.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 20.01.2018 16:08 Uhrzustimmen(14) widersprechen(18)
bei dieser forderung geht es der SPD/Hendricks und Schmidt/CSU nicht um das wohl des deutschen volkes sondern um den machterhalt von CDU/SPD/CSU denn wenn die SPD keinen guten grund für die erneute GroKo liefert wird sich die SPD-basis gegen eine GroKo entscheiden und dann landet der CSU/Schmidt mit ihren 6% auch auf der looser/versagerseite/opposition

unabhängig davon sind nach neusten erkenntnissen die fungizide für das insekten-/bienensterben verantwortlich
Hel schrieb am 19.01.2018 18:10 Uhrzustimmen(25) widersprechen(12)
Wer sowas schreibt wie "...völlig unbedeutend für das Artensterben..." macht sich´s viel zu einfach. Genauso, wie mit der Anwendung von Glyphosat etc.: es geht auch ohne solches Zeug! Aber dann müsste man ja tatsächlich etwas mehr arbeiten...

Über 75% der Insekten habt Ihr schon ermordet!
Was glaubt Ihr denn, was das für ne Arbeit wird, wenn ihr die Pflanzen per Hand bestäuben müsst?

Jede einzelne Tonne, jedes Kilo und jedes Gramm weniger Glyphosat sind extrem wichtig!
"Die Anderen machen´s ja auch nicht" war noch nie ein Argument, Du kannst ja auch nur vor DEINER EIGENEN Haustüre kehren!
Und der Gag ist: das ist sogar ansteckend! Wenn hier z.B. einer seinen Laubbläser rausholt, kannste drauf wetten, dass rundrum bald noch ein paar angeschmissen werden.
Und genauso ists ja auch schon z.B. mit den BioBauern...
joahann96 schrieb am 17.01.2018 16:04 Uhrzustimmen(14) widersprechen(29)
Ach Robert, so naiv kann doch niemand sein, zu glauben, dass hier Fachleute am Werk sind. Doch und davon sind es zu viele und die bezahlen dann diesen Unsinn der uns weisgemacht wird mit ihren Spenden und ihrem Stimmzettel. Die Scharlatane haben so ihr Auskommen. Wie früher auf den Jahrmärkten
Robert schrieb am 17.01.2018 02:26 Uhrzustimmen(34) widersprechen(23)
Ein guter und wichtiger Schritt von Frau Hendricks, denn über 30.000 Öko-Landwirte beweisen schon jetzt, dass erfolgreiche Landwirtschaft auch ohne synthetische Pestizide nachhaltig und wirtschaftlich ist. Und die Anträge der Bauern, die auf Bio-Anbau umstellen wollen, können gar nicht so schnell abgearbeitet werden, denn die Verbraucher verlangen immer mehr Bio-Lebensmittel.

Und nochmal zur Gefährlichkeit von Glyphosat: Schon 2016 haben sich die 250 Mediziner und Vertreter des 119. Deutschen Ärztetages, also aller in Deutschland organisierter Mediziner, in einem Appel an die Bundesregierung gewand und für ein Verbot von Glyphosat eingesetzt. Zitat: Weil „…Glyphosat (...) DNA- und chromosomale Defekte in menschlichen Zellen verursacht". Für gentoxische Effekte besteht nach derzeitiger wissenschaftlicher Meinung kein unschädlicher Schwellenwert.“

http://www.bundesaerztekammer.de/ueber-uns/landesaerztekammern/aktuelle-pressemitteilungen/news-detail/aerzte-fordern-widerruf-der-glyphosat-zulassung/

Ich bin als Vater daher froh, dass Mediziner, Biologen und Toxikologen entscheiden, was gesund ist für uns Verbraucher, und nicht die Landwirte, Chemiekonzerne, Bauernverbände oder Forstmeister.
Forstmeister schrieb am 16.01.2018 18:52 Uhrzustimmen(86) widersprechen(33)
Früher schrieben der weltliche Herrscher und die Kirche der Bevölkerung vor, wie sie nach ihren Vorstellungen zu leben haben. Meist völlig fern ab der Realität (und meist auch gegen ihrem eigenen Lebenswandel).

Heute haben wir eine Umweltministerin, die studierte Sozialwissenschaftlerin ist und über die Magerineindustrie am unteren Mittelrhein promoviert wurde. Das sind natürlich fundierte Kennnisse und Erfahrungen, ergänzt um die Tätigkeit beim Studentenwerk und als Ministerialrätin, um nun populistische Ansagen bzgl. Umweltschutz und Pflanzenschutz und die Rettung der Welt zu machen.

Oder meint die SPD nun wirklich, dass sie die GRÜNEN als Oberlehrer der Nation ersetzten muss. Liegt die ganze Verdrossenheit der Bevölkerung an der Politik nicht eben auch daran, dass völlig fachfremde Ministerinen ohne persönliche Expertise Entscheidungen treffen deren Beurteilung ihnen nicht möglich ist (P.S. der fachliche Hintergrund des Landwirtschaftsministers ist auch nicht wesentlich fundierter, er ist Jurist). Zumal auch von Kritikern des Glyphosats die negativen Folgen eines Verbotes gesehen werden. Diese ideologischen Entscheidungen haben nicht nur für die Urwirtschaft weitreichende Tragweite, sondern auch für den Umweltschutz selbst, wenn deutlich fragwürdigere PSM als Ersatz verwendet werden.
Keine Frage, PSM sind eine Gefahr für Mensch und die Schutzgüter und der Verbrauch sollte so gering als möglich sein. Ich unterstütze auch ein Verbot des Einsatzes als Welkebeschleuniger, aber irgendwo müssen wir auch das realistisch sehen, woher kommen denn die Millionen Landarbeiter, wenn wir einerseits keine PSM mehr anwenden und wer kann sich andererseits als Geringverdiener dann diese Produkte noch leisten?
Wenn wir in Deutschland die 5000 Tonnen einsparen dann ist das bei 1.000.000 Tonnen weltweit völlig unbedeutend für das Artensterben. Dass das sogenannte Vorbild nichts bringt, zeigt sich schon beim Klimaschutz, den Rest der Welt interessiert es nicht und auch die Bundesregierung wird ihr Ziel verfehlen.
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