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31.12.2012 | 09:41 | Protestaktion 

Großdemo gegen Agrarindustrie angekündigt

Berlin - Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!" geht am 19. Januar 2013 in Berlin erneut ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen, Umwelt-, Tier- und VerbraucherschützerInnen sowie kirchlichen Gruppen und Aktiven für einen Systemwechsel in der deutschen und europäischen Ernährungspolitik auf die Straße.

Demonstration
(c) proplanta
Mittlerweile 35 Trägerorganisationen erwarten wieder Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie über 50 Traktoren zur "Wir haben es satt!"-Demonstration.

Jochen Fritz, Pressesprecher von "Wir haben es satt": "Die Bilanz der Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte ist düster: in immer größeren Tierfabriken wird der Tierschutz verletzt, immer mehr Bäuerinnen und Bauern geben auf, die Landschaften 'vermaisen'. Während Hoftore geschlossen werden, sollen nach dem Willen der Bundesregierung Konzerne und Großinvestoren weiterhin Milliarden an Agrarsubventionen erhalten."

Ökologische Alternativen zur industriellen Landwirtschaft lohnten immer weniger, weil industrielle Produktion und Überproduktion die Preise für Bäuerinnen und Bauern ruinierten. "Mehr Pestizide lassen weltweit die Bienen sterben und die Artenvielfalt nimmt rapide ab. Die Spekulation mit Lebensmitteln und Land verschärft den Hunger in der Welt. Gleichzeitig landet immer mehr Getreide im Trog und im Tank statt auf dem Teller. Es ist Zeit für eine tiefgreifende Wende!", so Fritz weiter. Bisher blockiere das Landwirtschaftsministerium die Reform hin zu einer ökologischeren und sozialeren EU-Agrarpolitik.

"Wir ziehen vor Kanzleramt und Bundestag, weil die Bundesregierung unsere Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung vor dem Durchmarsch der Industrie schützen muss, statt Steigbügelhalter der Agrarindustrie sein!", fasst Fritz zusammen.

Das "Wir haben es satt!"-Bündnis tritt ein für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft und einer Abkehr von der agrarindustriellen Produktion. Es fordert von der Bundesregierung, den weiteren Bau von Tierfabriken zu verhindern, die Spekulation mit Land und Essen zu beenden und durch die EU-Agrarpolitik eine Landwirtschaft zu schaffen, die wieder gesunde Nahrung für Bienen, Menschen und Tiere erzeugt.

Bei der Kundgebung am Washingtonplatz und Bundeskanzleramt kommen internationale und nationale RednerInnen zu Wort, darunter Prof. Dr. Hubert Weiger (Bundesvorsitzender BUND), Thomas Schröder (Präsident Deutscher Tierschutzbund), Maria Heubuch (Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Willi Schuster (Kleinbauer aus Rumänien) und Daniele Schmidt Peter (Vertreterin von CAPA - Centro de Apoio ao Pequeno Agricultor, einer Organisation zur Unterstützung von KleinbäuerInnen in Brasilien). (PD)
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