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23.09.2019 | 14:06 | Industrielle Landwirtschaft 

Hunderte Aktivisten demonstrieren vor Düngemittelfirma Yara

Brunsbüttel - Mehrere Hundert Umweltschützer haben am Montag vor der Düngemittelfirma Yara in Brunsbüttel für eine Agrarwende demonstriert.

Industrielle Landwirtschaft DEMO
(c) proplanta
«Uns ist wichtig, dass die Verbindung zwischen industrieller Landwirtschaft und dem Klimachaos gesehen wird», sagte eine Sprecherin der Organisation Free the Soil (etwa: Befreien wir die Böden). Die Aktivisten sprachen von rund 500 Teilnehmern. Die Polizei ging von 350 aus. Aus Sicht der Polizei verlief die Aktion bis zum Mittag unauffällig und ruhig. Die Aktivisten kündigten an, die Blockade auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten zu wollen, auch nachts.

Die Aktivisten sehen die Agrarindustrie als einen der größten Zerstörer des Klimas. Die Düngemittelfabrik in Brunsbüttel gehört zum norwegischen Yara-Konzern und ist eine der größten Stickstoff-Kunstdüngemittelfabriken in Europa.

Yara selbst schreibt auf seinen Internetseiten, «unsere Umwelt- und Industrielösungen tragen zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung von Emissionen bei».

Schon seit Donnerstag haben die Umweltschützer im nahe gelegenen Sankt Margarethen im Kreis Steinburg ein Klimacamp errichtet. «Wir sind sehr zufrieden mit der Beteiligung und wie es abgelaufen ist», sagte die Sprecherin von Free the Soil. Auch die Polizei teilte mit, dass das Camp ruhig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufe.

Insgesamt wurden 15 Menschen in Gewahrsam genommen. Sie wurden nach Angaben der Polizei im Laufe des Vormittags entlassen. Um die Identitätsfeststellung zu erschweren hatten zwölf Personen ihre Finger manipuliert. Am frühen Morgen wurde zudem festgestellt, dass auf der Bahnstrecke zwischen Wilster und Brunsbüttel Schrauben am Gleis gelöst und das Schotterbett in Teilen entfernt wurde. Eine Überprüfung bei Tageslicht ergab jedoch, dass es sich um sogenannte «Altfälle» handelt. Eine vorläufig festgenommene Person wurde wieder entlassen.
dpa/lno
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