Schröder unterstrich gegenüber AGRA-EUROPE die Notwendigkeit einer nationalen Nutztierstrategie, „die die Förderung der Landwirte, verbesserte Verbrauchertransparenz und eine grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes in sich vereint.“
Auch für
Greenpeace steht die
Tierhaltung ganz oben auf der Liste der Themen, die eine künftige Koalition anpacken muss. Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter fordert die Weiterentwicklung der Nutztierstrategie zu einem Nutztierplan, „der mit klaren Zielen und ambitionierten Zeitplänen für eine artgerechte Tierhaltung unterlegt ist.“ Nötig seien ferner eine Änderung der
Nutztierhaltungsverordnung mit dem Ziel, die Tierhaltung deutlich zu verbessern sowie eine „wirksame Kennzeichnungsverordnung“. Schließlich müsse ein zusätzliches neues nationales Finanzierungsinstrument entwickelt werden, um dauerhaft Finanzmittel für den Umbau der Tierhaltung zu generieren.
Großen Handlungsbedarf sieht Greenpeace in der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP). Die kommende Regierung sei aufgerufen, sich in Brüssel für eine massive Reform der
GAP stark zu machen „damit die Agrargelder deutlich zielgerichteter für soziale wie ökologische Ziele eingesetzt verwendet werden als bisher“.
Auch der Naturschutzbund Deutschland (
NABU) fordert den Einsatz der neuen Bundesregierung für eine grundlegende Änderung der GAP nach 2020. Investitionshilfen für
Betriebe zum Umstieg auf „naturverträgliche Produktion“ müssten die bisherige „Gießkannensubventionierung“ ersetzen. Für ein dauerhaftes
Zusatzeinkommen müsse zusätzlich ein neuer EU-Naturschutzfonds in Höhe von 15 Mrd Euro jährlich sorgen.