Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.12.2009 | 15:27 | Weltklimagipfel 

Kopenhagen: Landwirtschaftsministerium wird Mitbegründer der globalen Forschungsallianz zu Klimagasen

Kopenhagen - "Wir müssen die Tonne Getreide und den Liter Milch mit so wenig Treibhausgasemissionen wie möglich erzeugen. Und dem Verbraucher muss es möglich sein, dies zu erkennen und damit selbst Verantwortung im Klimaschutz zu übernehmen."

Forschungsallianz zu Klimagasen
(c) proplanta
Dies erklärte Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Vorfeld ihrer morgigen Teilnahme an den internationalen Klimaschutzverhandlungen in Kopenhagen.

Am 16. Dezember 2009 wird in Kopenhagen die Globale Forschungsallianz zu landwirtschaftlichen Treibhausgasen gegründet ("Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases"). "Nicht weniger, sondern klimaeffizientere Agrarproduktion ist der Schlüssel für die Zukunft – denn die Landwirtschaft muss die Nahrungsmittelproduktion bis zum Jahr 2050 um rund 70 Prozent steigern, um die auf über neun Milliarden Menschen wachsende Weltbevölkerung zu ernähren", so Klöckner, die an der Gründungsveranstaltung der Forschungsallianz in Kopenhagen teilnimmt.

Der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgasemissionen beträgt weltweit rund 14 Prozent. Die Landwirtschaft kann einen substantiellen Beitrag zum Klimaschutz leisten, zum Beispiel durch Emissionsbegrenzung. Zugleich haben viele landwirtschaftliche Unternehmen erkannt, dass auch der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser eine unverzichtbare Aufgabe der Landwirtschaft ist. "Welternährung mit dem Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen unter einen Hut zu bringen, ist eine Mammutaufgabe für das 21. Jahrhundert, die alle Staaten angeht. Nur wenn wir national wie international alles daran setzen, die Erzeugung zum Wohle der Menschheit zu steigern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, kann es uns gelingen, ausreichend Nahrung auf nachhaltige Weise zu produzieren. Für zukunftsweisende Lösungen brauchen wir dringend die Unterstützung der Wissenschaft."

Hierzu unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium die internationale Vernetzung der Agrarklimaforschung, die mit der globalen Forschungsallianz anstoßen wird. Das Ministerium wird sich mit seiner Ressortforschung intensiv an der Allianz beteiligen. In Deutschland ist mit der Einrichtung des Instituts für Agrarrelevante Klimaforschung im Jahr 2008 und dem aktuellen Forschungsplan die Neuausrichtung der Ressortforschung auf mehr Klimaschutz erfolgt. Durch die beiden Senatsarbeitsgruppen "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" wurde die Forschung in diesen wichtigen Bereichen im November 2009 noch einmal gebündelt. (bmelv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Geld für klimaangepasstes Waldmanagement fließt wieder

 Superhelden für den Klimaschutz: Niedersachsen will Moore schützen

 Bayern will Heizen mit Holz vorantreiben

 Für Energie-Ziele mehr als 700 Milliarden Euro bis 2030 nötig

 Zahl der Balkonkraftwerke in Niedersachsen steigt rasant

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa