„Das IZZ fordert die endgültige Abschaffung der EU-Zuckerquote im Zuge der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik“, heißt es in einer Erklärung. Derzeit sehe man auf europäischer Ebene allerdings „starke politische Bestrebungen“, die Quotenregelung über 2015 hinaus bis 2020 zu verlängern, erklärte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Dr. Dietmar Kendziur.
Das starre Quotensystem, über das sich die Lebensmittelwirtschaft mit Zucker eindecken müsse, verknappe den Rohstoff Zucker in Europa künstlich, indem es das Zuckerangebot auf heute 82 % des EU-Eigenbedarfs reduziere. Gleichzeitig könne sich die europäische Lebensmittelindustrie wegen hoher Schutzzölle nur schwer mit Zucker vom Weltmarkt versorgen.
Die Entwicklungsländer, aus denen Zucker zollfrei importiert werden dürfe, könnten den EU-Zuckerbedarf nicht decken, so der BDSI-Vorsitzende. Das IZZ fordere deshalb, den „extrem hohen Zollsatz für Zucker“ zu senken. Versorgungsunsicherheit und massive Zuckerpreissteigerungen hätten in der Süßwarenbranche bereits zu Betriebsschließungen beigetragen, kritisierte Kendziur.
Der Vorsitzende des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK), Konrad Linkenheil, bezeichnete die
Zuckerquote als „EU-verordnete Gelddruckmaschine“ für die Zuckerindustrie. Ziel der Quote sei die Ertragssicherheit der Rübenbauern gewesen. Die steigenden Marktpreise kämen bei den Bauern selbst aber oft gar nicht an. (AgE)