Einen entsprechenden Antrag an den Landtag stellte die Linksfraktion am Dienstag vor. Die Regierung wird darin aufgefordert, für einen «sachgerechten Ausgleich» zu sorgen und eine darauf zielende Bundesratsinitiative des Landes Brandenburg zu unterstützen.
1945 hatten auch in Sachsen im Zuge der
Bodenreform Neubauern unentgeltlich Grundstücke erhalten. Sie gehörten zuvor Gutsbesitzern, die Anhänger des NS-Regimes waren oder sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht hatten. Aller Besitz mit landwirtschaftlichem
Betrieb über 100 Hektar wurde unabhängig von der politischen Gesinnung enteignet.
Unter dem Slogan «Junkerland gehört in Bauernhand» wurden so auch unschuldige Besitzer enteignet. Mit Abwicklung der Bodenreform nach der Wende verloren wiederum viele Erben des Bodenreformlandes von 1945 ohne
Entschädigung ihren Besitz.
Ihre Grundstücke fielen an den Freistaat. Nur wer bestimmte Kriterien erfüllte, durfte sein Land behalten. Insgesamt gab es 85.516 Fälle, in 5.276 davon wurde Land auf Sachsen übertragen. Nach Angaben der Linken besitzt das Land heute Bodenreformflächen von insgesamt 5.370 Hektar, die schätzungsweise rund 28,2 Millionen Euro wert sind.