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30.09.2023 | 14:41 | Protestaktion 

Mahnfeuer gegen Wolfspolitik auch im Schwarzwald

Stuttgart - Aus Protest gegen die Wolfspolitik haben Weidetierhalter am Freitagabend erneut europaweit und auch in St.Peter im Schwarzwald Mahnfeuer entzündet.

Mahnfeuer gegen Wolfspolitik
(c) proplanta

«Die Strategie einer Koexistenz der Weidewirtschaft mit dem Raubtier ist krachend gescheitert und grundlegend zu ändern», sagte der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, Wendelin Schmücker, laut Mitteilung. Er hält im Kreis Harburg im Norden Niedersachsens 600 Mutterschafe.

Nach Angaben der Organisatoren waren weitere Feuer unter anderem in Brackenheim (Kreis Heilbronn), Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) und dem Tauberbischofsheimer Stadtteil Impfingen, in Böbingen an der Rems und Abtsgmünd (beides Ostalbkreis), Bad Überkingen (Kreis Göppingen), Fridingen an der Donau (Kreis Tuttlingen), Ravensburg und Görwihl (Kreis Waldshut) geplant. Ganz neu ist die Idee der Mahnfeuer nicht. Schon vor einem Jahr hatten Weidetierhalter in ihrem Widerstand gegen die Ausbreitung der Wölfe in mehreren europäischen Ländern Mahnfeuer organisiert.

Nach dem Stand aus dem Wolfsjahr 2021/2022 in Deutschland leben die meisten der 161 Wolfsrudel laut Bundesamt für Naturschutz in Brandenburg, gefolgt von Niedersachsen und Sachsen. In Baden-Württemberg ist bisher erst ein Rudel im Südschwarzwald offiziell bekannt. Genauere Zahlen zu Wölfen im Südwesten gibt es nicht, weil viele Tiere länderübergreifend weiterziehen. Seit 2015 wurden nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) 19 Wölfe im Südwesten nachgewiesen. Drei männliche Tiere gelten als sesshaft.

Wölfe genießen in Europa - und somit auch in Deutschland - einen hohen Schutzstatus, sowohl nach Bundes- als auch nach EU-Recht. Ein Abschuss ist verboten - es sei denn, die eigentlich scheuen und meist nachtaktiven Wölfe verhalten sich Menschen gegenüber aggressiv. Das Bundesumweltministerium erläutert, Abschüsse von Wölfen, die mehrfach zumutbare Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune überwunden hätten, seien schon jetzt möglich. Die Genehmigung und der Weg dorthin seien aber zu bürokratisch, das solle geändert werden. In einigen Regionen wird wegen größerer Populationen auch eine Änderung des Schutzstatus gefordert.

dpa/lsw
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