"Unser Ministerium hat im Dezember 2008 in einer Stellungnahme an das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) als die zuständige Zulassungsbehörde darauf verwiesen, dass man bei einer Fläche von 20 Hektar nicht mehr von einem Versuch sprechen kann. Aus meiner Sicht muss man hier schon von einem Anbau sprechen. Der Anbau der Amflora-Kartoffel ist aber in Europa nicht zugelassen. "Die Entscheidung der Bundesministerin ist deshalb unverantwortlich und unvertretbar", so Backhaus.
Mecklenburg-Vorpommern hatte in seiner Stellungnahme vorgeschlagen, die Freisetzungsfläche "auf einen im experimentellen Umgang mit Pflanzen üblichen Umfang von 100 bis 1.000 Quadratmeter pro Standort und Jahr" zu begrenzen. Das ist eine Größe, die man ausreichend sichern und überwachen kann. Je größer die Fläche, desto länger ist auch der Zeitraum der notwendigen Nachkontrollen, um sicherzustellen, dass nach Beendigung des Versuches keine keimfähigen Organe der Kartoffel im Boden bleiben.
"Ich bin für die Forschung im Bereich der grünen Gentechnik. Aber die Sicherheit von Mensch und Umwelt muss dabei an oberster Stelle stehen. Bei einer solch großen Versuchfläche ist das nicht 100-prozentig zu gewährleisten", so Minister Backhaus. Der Bund könne nicht einfach die Stellungnahme des betroffenen Landes ausblenden. Das sei Willkür. Der Minister verwies darauf, dass unter Bundeslandwirtschaftsminister Horst
Seehofer vom BVL Freisetzungsversuche auf 3 Standorten mit einer Gesamtfläche von 156 ha genehmigt worden waren. Jetzt als Ministerpräsident von Bayern will Horst Seehofer davon nichts mehr wissen", kritisiert Backhaus. (PD)