(c) proplanta Diese Herausforderung wird auch zukünftig wachsen. Die Ergebnisse der Arbeit im Kabinettsauschuss Ländlicher Raum bieten zielführende Lösungen für Kommunen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (3. Juni) in Stuttgart. Zweifellos verfüge Baden-Württemberg über ein qualifiziertes und flächendeckendes Netz von niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und Rettungsdiensten. Dennoch gilt es, rechtzeitig Strategien zu entwickeln, um diese Versorgungsqualität in den ländlichen Räumen weiterhin zu gewährleisten.
"Die flächendeckende ambulante und stationäre medizinische Betreuung erhält im Hinblick auf die demographische Entwicklung einen höheren Stellenwert, denn die Gesellschaft muss sich auf eine stark anwachsende Zahl älterer Menschen mit altersbedingten Einschränkungen einstellen. Die aktuellen und künftigen Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems, die medizinische sowie die demographische Entwicklung, aber auch die Änderung der Lebensformen, werden Auswirkungen auf die Arztpraxen im Ländlichen Raum haben", erklärte Hauk.
Deren Zahl werde im Ländlichen Raum tendenziell abnehmen. Bereits heute sei es zunehmend schwierig, adäquate Nachfolger für Arztpraxen im Ländlichen Raum zu finden. "Der Weg zum Arzt wird länger werden", so Hauk. Als ein Problem des Ländlichen Raums werde immer wieder geschildert, dass die niedergelassenen Ärzte hohe Wegzeiten für Hausbesuche aufwenden. Zudem werde eine zeitlich hohe Verfügbarkeit rund um die Uhr erwartet, was für viele unattraktiv sei, führte der Minister auf. Deshalb wurden im Rahmen des von der Landesregierung eingesetzten ressortübergreifenden Kabinettsausschusses 'Ländlicher Raum' Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für den Erhalt einer flächendeckenden medizinischen Versorgung im Ländlichen Raum erarbeitet, die nun in Modellprojekten erprobt werden sollen:
- Ein Gesundheitszentrum, in dem modellhaft die Sicherung der notärztlichen Versorgung durch ein Gesundheitszentrum im Ländlichen Raum erprobt wird.
- In einzelnen ausgewählten ländlichen Regionen soll modellhaft ein Landarzttaxi für terminierbare Arztbesuche, v.a. älterer Patienten, eingerichtet und erprobt werden.
- Im Rahmen einer konzentrierten Aktion unter Beteiligung von Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung sowie Landesärztekammer soll ein Projekt mit dem Arbeitstitel 'Landarztpraxis' aufgesetzt werden.
- Die Projekte Telemedizin 'Telekonsultation Chronische Wunde', 'Teleprüfung Sturzgefährdung' und 'Tele-EKG bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen' wurden vom Ostalbkreis mit Unterstützung der Landesregierung auf den Weg gebracht.
Weitere, sich in der Umsetzung befindliche Empfehlungen des Kabinettsausschusses 'Ländlicher Raum' sowie nachfolgend von der Landesregierung beschlossene Empfehlungen und Lösungsansätze für eine flächendeckende ambulante und stationäre medizinische Betreuung der Bürgerinnen und Bürger sind u.a.:
- Ein zusätzliches Sonderinvestitionsprogramm für Krankenhäuser, das gerade auch die Krankenhäuser im Ländlichen Raum unterstützt, um die notwendigen Strukturveränderungen bei der akut stationären Versorgung erreichen zu können. Dieses wird im Rahmen des Konjunkturpaketes umgesetzt.
- Die Einhaltung der Hilfsfrist in der Notfallrettung wird weiterhin als unverzichtbar angesehen. (PD)
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