(c) proplanta Minister Özdemir solle dafür sorgen, «dass seine grünen Parteifreunde den rein ideologisch motivierten Widerstand gegen die Vorschläge der EU-Kommission für den Umgang mit neuen Züchtungsmethoden aufgeben», sagte Steffen Bilger (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Klimaresistente Pflanzen würden helfen, die landwirtschaftliche Produktion in Europa in Zeiten des Klimawandels zu sichern. Das Thema stand bei einem Treffen der EU-Agrarminister in Brüssel am Dienstag auf der Agenda.
Die EU-Kommission hatte Anfang Juli vorgeschlagen, dass etwa durch präzise Eingriffe mit der Gen-Schere Crispr/Cas entstandene Pflanzen von strengen EU-Gentechnik-Regeln ausgenommen werden können. Konkret geht es dabei darum, dass durch solche Gentechnikmethoden Ergebnisse erzielt werden, die auch durch Kreuzung oder Auslese hätten entstehen können. Forschende drängen schon länger darauf, diese Methoden weniger streng zu regulieren. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Karl Bär bezeichnete das Vorhaben nach Bekanntwerden der Pläne als das Ende der ökologischen Landwirtschaft. EU-Staaten und Europaparlament müssen dem Vorhaben noch zustimmen.
In der Bundesregierung gibt es unterschiedliche Ansichten zu dem Thema. So sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) etwa, der Vorschlag ermögliche es, dass große Mengen an gentechnisch veränderten Pflanzen ohne Kennzeichnung für die Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Äcker und letztlich in die Supermärkte gelangen könnten. «Das halte ich für falsch.» Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte hingegen, der Vorschlag der EU-Kommission gehe in die richtige Richtung.
Özdemir betonte am Dienstag auf Nachfrage einer Journalistin, er sei zuversichtlich, dass die Bundesregierung noch zu einer gemeinsamen Lösung komme. Er versuche, zwischen den Lagern, die keine Lockerung zulassen wollten, und denen, die in den neuen Methoden große Chancen sähen, zu vermitteln.
|
|