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27.05.2016 | 09:41 | Tierwohl 

Niedersachsen: Beteiligung an Ringelschwanzprämie wächst zusehends

Hannover - Die unter Rot-Grün neu eingeführten Tierwohlprämien Niedersachsens sind ein voller Erfolg, denn immer mehr Betriebe wollen mitmachen.

Ringelschwanzprämie
Immer mehr Landwirte bewerben sich beim niedersächsischen Agrarministerium um die sogenannte Ringelschwanzprämie. (c) proplanta
Honoriert wird damit das Engagement von Landwirten, die eine tiergerechtere Legehennenhaltung mit ungekürzten Schnäbeln und die verbesserte Haltung von Schweinen - inklusive eines intakten Ringelschwanzes - umsetzen. Das Land fördert die Mehraufwendungen für das Tierwohl mit insgesamt 28 Millionen Euro aus dem EU-Programm ELER.

„Ich freue mich sehr über die positive Resonanz, Niedersachsen geht bei der Förderung des Tierschutzes voran", sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Noch bis zum 30. Juni sind Anträge auf eine Förderung durch die beiden Tierwohlprämien möglich. Der neue Bewilligungszeitraum beginnt am 1. Dezember 2016.

Bei den Schweinen zahlt das Landwirtschaftsministerium für eine tierschutzgerechtere Haltung 16,50 Euro pro Tier, bei den Legehennen sind es 1,70 Euro. Mit der Förderung verbunden sind intensive Schulungen der Tierhalter. Aus Landesmitteln werden zusätzliche Beratungsleistungen der Landwirte für mehr Tierwohl unterstützt.

Bei den Legehennen machten im ersten Durchgang mehr als 120 Betriebe mit, davon die meisten mit ökologischer Haltung. Bei der Ringelschwanzprämie sind es bisher knapp 100 Betriebe, dabei überwiegen konventionelle Höfe.

„Zusammen mit den Landwirten ermöglichen wir eine bessere Haltung der Tiere und unterstützen die Betriebe mit Förderung und Beratung", sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer. „Ich freue mich über diese Kooperation. Denn wir zeigen den Verbraucherinnen und Verbrauchern, wie eine bessere Haltung von Tieren ohne gekürzte Schnäbel oder abgeschnittene Ringelschwänze möglich ist, aber auch, welcher Mehraufwand beim Landwirt damit verbunden ist."

Im laufenden Antragsverfahren zeichnet sich ab, dass die weit überwiegende Zahl der Betriebe die Teilnahme an der Tierwohlprämie fortsetzen will. Zudem liegen für die Ringelschwanzprämie bisher 42 neue Anträge vor, die meisten von konventionell arbeitenden Landwirten, bei der Legehennenprämie sind es bisher 37 zusätzliche Antragsteller.

„Das zeigt die hohe Bereitschaft unserer Landwirte, sich für mehr Tierwohl zu engagieren", sagte Niedersachsens Agrarminister. „Aber dieser Einsatz muss auch entlohnt werden. Das Land hat ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt, so dass kein Antrag, der die Voraussetzungen erfüllt, abgelehnt werden muss."

Niedersachsen ist mit der 2015 gestarteten Tierwohlprämie das erste Land, das eine solche Förderung anbietet. Der Minister appellierte in diesem Zusammenhang an den Handel, seinerseits die Prämie bei der bundesweiten „Initiative Tierwohl" von vier Cent pro Kilogramm Fleisch deutlich zu erhöhen: „Damit könnten auch bei der Brancheninitiative alle Betriebe, die mehr für den Tierschutz leisten wollen, mitmachen. Angesichts erschreckend niedriger Erzeugerpreise für Fleisch würde dies eine wichtige Wertschätzung für die hohen Tierwohlleistungen unserer Landwirte bedeuten."
ml-niedersachsen
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