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22.03.2019 | 16:02 | Weltwassertag 
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Nitratwerte im Grundwasser müssen weiter sinken

Berlin - Zum Weltwassertag hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf geplante Nachbesserungen bei Regeln fürs Düngen verwiesen, die die Nitratbelastung des Grundwassers senken sollen.

Nitratwerte im Grundwasser
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(c) proplanta
«Auf die zu hohen Nitratwerte im deutschen Grundwasser haben wir reagiert und wollen sie weiter senken», sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Die strengeren Düngeregeln aus dem Jahr 2017 seien «ein wichtiger Schritt» gewesen. Nun werde «in einigen Punkten» nachgebessert, die Bundesregierung habe der EU-Kommission Maßnahmen vorgeschlagen und sei mit ihr im Gespräch.

Die Nitratbelastung im Grundwasser liegt in Deutschland an vielen Stellen über dem EU-Grenzwert, Berlin hat deswegen Ärger mit Brüssel.

Nitrat gelangt hauptsächlich über Dünger aus der Landwirtschaft, etwa Gülle, ins Wasser und kann dort Tieren und Pflanzen schaden. Auf Druck der EU muss Deutschland seine erst 2017 verschärften Regeln für die Bauern beim Düngen weiter verschärfen. Nach dem bisherigen Plan der Bundesregierung sollen ab Mai 2020 noch strengere Regeln gelten.

Zur Wirkung der aktuellen Regeln gibt es noch keine Daten, diese sind erst im Herbst zu erwarten. Teils dauert es aber lange, bis der Rückgang der Dünger-Menge im Grundwasser messbar wird. «Mit diesen Änderungen gehen Erschwernisse für die landwirtschaftlichen Betriebe einher», sagte Klöckner. «Die Landwirte werden wir bei der Umsetzung daher begleiten und unterstützen.»

Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte gemahnt, die Bereitschaft der Landwirte zum Gewässerschutz dürfe nicht durch die politische Auseinandersetzung zwischen Brüssel und Berlin über die Details der Düngeverordnung gefährdet werden. Der Absatz von Mineraldüngern und der Einsatz von Klärschlamm gehen laut Bauernverband bereits deutlich zurück, zudem hätten die deutschen Bauern 2018 drei Prozent weniger Rinder und vier Prozent weniger Schweine gehalten als im Vorjahr.
dpa
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Kommentare 
kurri Altbauer schrieb am 24.03.2019 09:15 Uhrzustimmen(26) widersprechen(3)
Das Thema Stickoxide beschäftigt mich schon lange. Ich habe gelernt NO oxidiert mit dem Luftsauerstoff (21%) zu NO2 Nitrit und dann zu NO3 Nitrat. In unserer verlogenen Politik wird versucht die Landwirtschaft vorrangig zu belasten! Was passiert denn mit dem Endprodukt NO3? Es wird mit den Niederschlägen wieder auf die Erde zurückgebracht! Es müsste sich in den Regenwassern nachweisen lassen. Warum unterstützt die Lufa nicht uns Bauern und versorgt uns mit entsprechendem Infomaterial, oder darf sie das nicht? Mein Vertrauen in die Redlichkeit unserer Verwaltungen ist ganz gewaltig „angeknackst“!! Wer kann mir dabei helfen, damit diese Lügerei endlich ein Ende findet. Oder müssen wir uns alle dem Gewinnstreben unserer „Eliten“ unterordnen?
kurri Altbauer schrieb am 24.03.2019 08:03 Uhrzustimmen(32) widersprechen(3)
Vor einigen Tagen berichtete das MT über die geplante Modernisierung des Wasserwerks Ovenstädt.
Es wurden dabei auch die Nitratwerte des Trinkwassers aus Wietersheim und Ilse genannt. Sie liegen bei 28 mg/l in Wietersheim und 21 mg/l in Ilse. Über Jahrzehnte lagen die Werte teilweise weit über der 50 mg Obergrenze für Nitrat. Man hat der Landwirtschaft grosse Vorwürfe gemacht.
Ich gehörte der Wasserkooperation auf Altkreisebene an und habe mich sehr stark mit der Materie beschäftigt. Unser Hausbrunnen wurde beim Gesundheitsamt 1985 angemeldet, die Nitratwerte lagen in der Regel bei 20 mg Nitrat/l. Das nur einige 100 Meter entfernte Wasserwerk Aminghausen lag teilweise um 100mg! Ich habe mir oft den “Kopf zerbrochen” wie das möglich ist. Es konnte nur mit der Pumptechnik zusammen hängen. Die Pumpen sind genau wie eine Hauswasserpumpe gesteuert. Sie springen bei einem eingestellten Wert automatisch an und zwar wird sofort mit voller Leistung gefördert. Dabei bildet sich ein sog. Absenkungstrichter, der sich nach Beendigung des Pumpvorganges sehr schnell mit dem Oberflächennahem Grundwasser wieder auffüllt. Dieses ist hoch belastet, die Böden verfügen auf Grund des hoch anstehenden Kieses, nur über ein begrenztes Festhaltevermögen der Niederschläge. Ich habe wiederholt auf meine Erkenntnisse hingewiesen, aber man hat nicht auf mich gehört! Jetzt sind Drehzahl geregelte Pumpen eingebaut worden und siehe da, die Nitratwerte sind zurückgegangen. Es kommt nicht mehr zur Bildung der grossen Absenkungstrichter. Mein Fazit: Man hat über Jahrzehnte die Landwirtschaft zu Unrecht für die Nitratprobleme verantwortlich gemacht!

Kürzlich bekam ich angemeldeten Besuch vom Kreisgesundheitsamt. Unsere Hauswasserversorgungsanlage müsse alle 3 Jahre besichtigt werden, so ein Erlass des Umweltministeriums. Kosten 76 €. Ich frage mich, was soll das Ganze? Die Werte haben seit 1985 alle “im grünen Bereich” gelegen. Hier will man den Kommunen wohl zusätzliche Einnahmen zukommen lassen, oder sollen wir Eon & Co. zugetrieben werden?
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