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17.11.2023 | 06:25 | Zulassungsverlängerung 
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Özdemir kritisiert erneute EU-Zulassung für Glyphosat

Berlin - Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die EU-Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat für weitere zehn Jahre kritisiert und setzt nun auf mögliche nationale Schritte.

Zulassungsverlängerung Glyphosat
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(c) proplanta
Die Entscheidung der EU-Kommission trage auch dem Abstimmungsverhalten im zuständigen EU-Ausschuss nicht Rechnung, machte der Grünen-Politiker am Donnerstag in Berlin deutlich. «Ich bedauere das sehr.» Wenn man für eine Wiederzulassung sei, hätte man dies auch sehr restriktiv für einen kürzeren Zeitraum machen können.

Mit Blick auf das weitere Vorgehen verwies Özdemir auf die im Ampel-Koalitionsvertrag getroffene Vereinbarung, Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen. «Insofern gehe ich davon aus, dass alle drei Koalitionspartner sich dem gegenüber verpflichtet fühlen und das jetzt gemeinsam umsetzen, so dass wir im Rahmen dessen, was Brüssel festgelegt hat, jetzt unseren nationalen Spielraum nutzen.»

Die EU-Kommission hatte entschieden, die Zulassung in der EU um zehn Jahre zu verlängern. Sie kündigte zugleich neue Auflagen an. Zuvor hatten sich in einem EU-Berufungsausschuss weder genug Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten für noch gegen einen weiteren Einsatz ausgesprochen. Daraufhin konnte die Kommission allein entscheiden.

Streit gibt es unter anderem darüber, ob Glyphosat krebserregend sein könnte. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung erneut enthalten, wie Özdemir erläuterte. Hintergrund war demnach, dass die FDP für eine Zulassungs-Verlängerung eingetreten war, die Grünen sich aber dagegen ausgesprochen hatten.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 18.11.2023 10:41 Uhrzustimmen(40) widersprechen(2)
Maximilian, Sie als doch immer wieder vehementer Verfechter für ein Glyphosatverbot können schon heute sicherlich erahnen in weiser Vorausschau, dass eben selbiges als Preistreiber in den Discounterregalen missbraucht werden kann. - Ich bin beeindruckt, wie Sie es zu feiern wissen, dass viele Bauern infolgedessen wegsterben wie die Fliegen, heute schon, ungehemmt natürlich auch in der Zukunft.

Sie mit Ihrem übersatten Wohlstandsbäuchlein tangiert es offensichtlich recht wenig, dass wir für unsere heimischen (noch) überfrachteten Esstische den vollkommen wehrlos Hungernden weltweit das wirklich letzte Bisschen unter der Nase wegzuraffen wissen. - Geld macht nicht satt, aber unendlich mächtig...!!!

Jedes 10. Menschlein hungert, Tendenz steigend. - Am besten setzen Sie sich sofort für ein weltweites Glyphosatverbot ein, damit noch mehr dieser wehrlosen Menschen sich aufmachen zu den fetten Trögen in unsere Gunstregionen auf dem Blauen Planeten, um mit weit ausgebreiteten Armen an unseren Esstischen empfanden und Platz nehmen zu dürfen. - Vielleicht schauen Sie sich in der BLACK WEEK 2023 vorauseilend mal nach einem größeren Esstisch um, um diesen mitmenschlichen Bedürftigkeiten persönlich gerecht werden zu können.

Von einem kleinen Bäuerlein der Hinweis:

Ohne den Glyphosateinsatz werden die Bewirtschafter in den Hitzehotspots hierzulande gezwungen, ihre Bodenbearbeitung noch weiter zu intensivieren mittels mechanischer Überfahrten, wo man die Wasservorräte dabei sinnlos ganz dramatisch dezimiert. Diese zusätzliche CO2-Belastung blenden Sie offensichtlich komplett aus;...und das unter der Maßgabe, dass heute erst ein Klimaforscher infolge der 60-Milliarden-Klatsche eine Erhöhung der CO2-Bepreisung als unumgänglich vordringlich erachtete.

Bodenbearbeitung im beginnenden Frühjahr erfordert mindestens 5-10 Überfahrten, damit geht wie viel verfügbare Winterbodenfeuchte sukzessive verlustig!? Und dann noch ackern streng nach Kalender! - Sollte ein komfortabler Nachschub von oben im Verlaufe der weiteren Vegetation ausbleiben, gar ein zeitlich längerer Dürreverlauf folgen, so werden die Erträge entsprechend kleingeschrumpft. Bei dem von Ihnen gehypten BIO gibt es dann in Teilen überhaupt nix!!!

Daher sollte man Ihren eigenen Futterkorb, hochverehrter "MAXI"milian, schleunigst viel höher hängen, da Sie, bar jedweden Fundamentalwissen in diesem überaus komplexen Fachgebiet, genau eben diese katastrophale Situation noch erheblich zu verschärfen gedenken.

Ein Bauer stirbt sicherlich nicht infolge Hungersnot, weit eher wird im der Schädel eingeschlagen, wenn Hunger wieder Blutvergießen und ganz brutale Massaker initiiert, was im Verlaufe der Evolution nicht das erste Mal der Fall wäre...

Sie sind wohl aber weder trittsicher in den Annalen unserer Menschheitsentwicklungen unterwegs noch haben Sie allzu viel Ahnung von „Ackerbau und Viehzucht“ - aber NATÜRLICH selbstredend eine ganz feste Meinung, die in Richtung konventionelle Bauern leidenschaftlich perfide zu denunzieren weiß.

Auch das ist nicht neu: Wo die Argumente fehlen/ausgehen, wird es sehr schnell extrem hässlich; glücklicherweise hauen und stechen Sie nur verbal um sich!!!
agricola schrieb am 18.11.2023 09:32 Uhrzustimmen(1) widersprechen(26)
An die Redaktion: Liebe Redaktion, ich finde es sehr gut, dass auch solche Kommentare wie der von maximilian (17.11.2023 18:14 Uhr) i. S. vom Art 5 GG veröffentlicht werden. Nur auf diese Weise ist es möglich, sich eine fundierte Meinung auch über die Befürworter eines Glyphosatverbots zu bilden.
maximilian schrieb am 17.11.2023 18:14 Uhrzustimmen(5) widersprechen(39)
Lieber ein toter Bauer als der Ruin der natürlichen LEbensgrundlagen.
maximilian schrieb am 17.11.2023 17:58 Uhrzustimmen(3) widersprechen(39)
Die Enthaltung der Bundesregierung ist ihrer Meinungsverschiedenheit zur Glyphosatfrage geschuldet. Anders als sein Vorvorgänger Schmidt (CSU) hat er sich an den Beschluss der Bundesregierung gehalten.
Die negativen Einflüsse von Glyphosat auf die biologische Artenvielfalt, auf die wasserlebenden Kleinstlebewesen u.v.m. hat EFSA in ihrer Studie mangels wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht beurteilen können. Sie konnte kein Risiko für den europäischen Verbraucher feststellen.
Aufgrund des für die EU geltenden Vorsorgeprinzips lehnten Herr Özdemir und einige seiner europäischen Amtskollegen die Wiederzulassung für Glyphosat ab. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er nicht dem Druck und dem Geschimpfe der Agrarlobby nachgegeben hat. Er ist eben nicht nur ein Bayernlobbyist, sondern fühlt sich auch verantwortlich für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen nach Art. 20a GG. Für ihre Kenntnisfreiheit in Rechtsfragen sind die Bauern selbstverantwortlich. Sie haben stets die Möglichkeit sich über Gesetze und Verordnungen, die selbstverständlich auch für sie gelten, zu informieren.
agricola pro agricolas schrieb am 17.11.2023 10:51 Uhrzustimmen(48) widersprechen(11)
Die Strahlkraft unserer Ampelmänner:

- Christian Lindner lässt sich viel zu sehr als Rennhäschen der grünen Verbotspartei missbrauchen, damit droht ihm und seiner Partei ein Abtauchen in der politischen Bedeutungslosigkeit - Es musste/sollte "liefern" u. lavriert etwas unglücklich dato um genau diese Aufgabenstellung herum derzeit. - Er muss liefern, wenn nicht jetzt wann dann!? Schafft er das!?

- Sollte Özdemir in BaWü den aktuellen Ministerpräsidenten Kretschmann beerben als potentieller Kandidat, so muss er jetzt sehr umsichtig mit seinem sozialdemokratischen Ampelpartner umzugehen wissen. Schließlich dürfte auch ihm in persona ein ähnliches Debakel bevorstehen, die Neuauflage eines grün-schwarzen Kabinetts wohl im Fall der Fälle eher undenkbar sein...; allerdings vorausgesetzt er KÖNNTE(!) die Mehrheit der Stimmen überhaupt auf sich vereinen.

....

Unser Umerziehungsminister erreicht mit seiner erzieherischen Methodik sicherlich nicht sein gesamtes Umfeld. - Und das ist auch gut so!!! Wo kämen wir da denn hin!?
agricola pro agricolas schrieb am 17.11.2023 10:16 Uhrzustimmen(47) widersprechen(10)
Die deutsche „1000-Prozent-Verbraucherschutz-Knute“ tanzt über den Häuptern der heimischen Bauern!?

Wählt unser Bauern-Abschaffungsminister in einsamem Alleingang das von Europa entkoppelte Instrumentarium einer solchen grün-diktatorischen „Verbieteritis“, die damit „gesittet“ dem Charakter dieser Verbotspartei natürlich im Rundumpaket perfekt nachkommt, so klärt bitteschön die gemeinen Otto Normalverbraucher parallel hierzu aber auch ernsthaft transparent auf, was ihnen in Summe damit auf alle Fälle ins Haus steht...!!!

Verbietet SOFORT den Import ALLER AGRARERZEUGNISSE rund um unseren Blauen Planeten, die unseren extrem hohen Qualitätsstandards nicht entsprechen, die Özdemir gesetzlich installiert, als rechtsverbindlichen Maßstab hier in Deutschland vorzugeben weiß. - Tut er das nicht in folgeschlüssiger Konsequenz, so ist das ganze an einer ganz erheblich verlogenen Scheinheiligkeit kaum mehr zu überbieten!!!

„Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.“ (W. Reus)

Nun, dieses Potential ist aktuell augenscheinlich enorm ausbaufähig und sollte dringend genutzt werden in Zeiten, in denen Energie knapp und extrem teuer ist... ;-) Positive Nebeneffekte sind zu generieren, jetzt, wo die Energiewende an der notwendigen „Kohle“ zu scheitern droht.

Ein Glyphosatverbot steigert sicherlich die Umfragewerte der Grünen immens, schafft Potential in jederlei Hinsicht, dass jede ernst zu nehmende demokratische Partei innerhalb Deutschlands Grenzen UNBEDINGT mit diesen koalieren möchte. - Der Kotau vor Herrn Özdemir, um den eigenen politischen Selbstmord zu forcieren!?

WEITER SO!!!

Das Logo „Glyphosatpartei“ passt zum Image der Wohlstands-GRÜNEN. - Derzeit aber nimmt der Wohlstand bei uns leider kontinuierlich ab, wir müssen aufpassen, dass wir nicht zum Armenhaus Europas mutieren.

Dank solcher politischer Erzieher-Leuchttürme mit ihren umerzieherischen Verbotsstrategien werden wir sicherlich bald mit der ROTEN LATERNE auf Reisen gehen. - Werter Herr Özdemir - SIE mit ihren grünen ThinkTanks SCHAFFEN DAS!!!

Die doch sehr großen Fußstapfen, in die Sie in Bälde eintreten möchten, sind mithin um doch einige Nummern beeindruckend zu groß.

Ein kleiner Rückblick in heute schon weiser Vorausschau:

Eine Kollegin von Ihnen hat sich jüngst erst in Hessen eine doch sehr blutige Nase geholt, ging damit in Berlin in die Verlängerung. Natürlich ein Vorteil für Özdemir, diesen doppelten Boden hält auch er noch in der Hinterhand, ...zumindest auf Zeit.

Von einem Erzieher kann man selbstredend aber nicht erwarten, dass er mit seinen irrlichtern starrköpfigen Ideologien die Tragweite dessen für die heimische Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels fachlich korrekt einzuordnen weiß. Dieses Zwangs-BIO über die Hintertür bleibt nicht folgenlos, das werden die wenigsten gemeinen Bürger noch zu feiern wissen, geht es erst einmal beherzt zupackend ans eigene Geldbeutelchen. Keiner weiß dann übrigens was, unter welcher Glyphosatdusche anderenorts auch immer produziert, auf dem eigenen Genussteller letztendlich ankommt...!

„Liegt der deutsche Bauer tot im Zimmer, ackert er nimmer.“ - Özdemir als dereinst selbsternannter, heute nur noch zum Heulen lächerlicher „Anwalt der Bäuerinnen und Bauern“ wird forthin für ein exorbitantes Höfesterben verantwortlich zeichnen.

60 Mrd. „Sondervermögen“ wurden jetzt im Bundeshaushalt gestrichen, informieren Sie dahingehend bitte eventuell auch die von Ihnen gehypten BIO-Bauern, wie bzw. wann diese im Subventions-Streichorchester gelistet werden!!! - Es steht nicht weniger als unsere Ernährungssicherheit kurz- bis mittelfristig auf dem Spiel. Oder ist es für Sie, Herr Özdemir, unter ethischen Gesichtspunkten vertretbar, den Hungernden weltweit das letzte Bisschen unter der Nase wegzukaufen, moralisch vertretbar gegenüber ihrem Wahlvolk, dass es eben diese Hungernde förmlichst zu den fettesten Trögen in unsere Gunstregionen treibt!?

Sie meinen, ein vermeintliches „Gesundheitsrisiko“ beseitigen zu können, um hernach eine ganze Lawine von Problemen in Bewegung zu setzen, die SIE(!) sicherlich kaum mehr aufhalten können!?
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