29.04.2008 | 08:37 | Biokraftstoffpolitik
Seehofer verteidigt Biosprit-PolitikBerlin - Trotz wachsender Kritik hat Agrarminister Horst Seehofer (CSU) die Biosprit-Politik der Bundesregierung verteidigt. |
«Ich bin wie die Bundeskanzlerin sehr für die Aufrechterhaltung der Ziele für die Biokraftstoffe», sagte Seehofer am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Sie sind von der internationalen Staatengemeinschaft beschlossen worden, aus guten Gründen. Sie sind und bleiben richtig.» Die Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierte vor den Parteizentralen von CDU und SPD in Berlin gegen die Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung. Mehrere Mitglieder forderten «Brot statt Biosprit».
«SPD und CDU sind durch ihre Agrokraftstoff-Ziele mitverantwortlich für die weltweite Ernährungskrise», sagte Greenpeace-Expertin Ulrike Kallee. Der Agrosprit trage neben höherer Nachfrage, Missernten und Preisspekulationen zur Preisexplosion von Grundnahrungsmitteln bei. Die Bundesregierung müsse vor der UN- Naturschutzkonferenz im Mai in Bonn ein Signal setzen.
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hatte einen vorübergehenden Stopp der Verwendung von Getreide und Ölfrüchten zur Herstellung der Agrartreibstoffe gefordert. Seehofer dringt wie Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf Standards für den Import von Palmöl für Biosprit. Der Agrokraftstoff dürfe nach einer Rodung von Regenwald nicht auf die Klimaschutzziele angerechnet werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will trotz der Preisexplosion von Lebensmitteln in Entwicklungsländern ebenfalls am EU-Ziel festhalten, den Anteil von Biokraftstoffen am Sprit bis 2020 auf zehn Prozent zu steigern. Sie sieht die Gewinnung von Treibstoff aus Mais oder Raps nicht als entscheidenden Grund für die Probleme an. Als Preistreiber gelten auch Rohstoff-Spekulanten sowie die gestiegene Nachfrage in Schwellenländern wie Indien oder China. (dpa)
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