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22.01.2007 | 16:59 | Agro-Gentechnik 

SPD will verbindliche gentechnikfreie Zonen - Widerstand der Union

Berlin - Die SPD im Bundestag verlangt Änderungen an den Gentechnikplänen von Agrar-minister Horst Seehofer (CSU) und spricht sich für verbindliche gentechnikfreie Zonen aus.

Gentechnik
(c) Remar - fotolia.com
«Wir befürchten, dass der Entwurf des Agrarministeriums die Koexistenz (Nebeneinander) nicht auf Dauer gewährleistet, auch nicht die Wahlfreiheit der Verbraucher», sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Ulrich Kelber der dpa in Berlin. «So kann es nicht bleiben.» Die Landwirte, die herkömmliche Pflanzen anbauen, dürften zudem nicht durch Kosten für den Nachweis der Gentechnikfreiheit belastet werden. Die Unionsfraktion lehnte die Änderungswünsche der SPD weitgehend ab.

Die SPD schlägt die Einrichtung verbindlicher gentechnikfreier Zonen über EU-Recht vor. Dann könnten nicht mehr «teure Tests» von Bauern zum Nachweis der Gentechnikfreiheit verlangt werden, sagte Kelber. Bisher haben sich rund 27 000 Landwirte nach Angaben von Umweltverbänden freiwillig in 100 gentechnikfreien Regionen zusammengeschlossen, meist in Süddeutschland. Bundesweit gibt es knapp 400 000 landwirtschaftliche Betriebe. Der Vorschlag stößt in der Union auf Widerstand. «Für eine Ausweisung gentechnikfreier Zonen ist gar keine Bundeskompetenz vorhanden», sagte CDU-Agrarpolitiker Peter Bleser.

Die SPD befürchtet, dass über Gen-Pollen eine Vermischung mit herkömmlichen Pflanzen stattfindet. Der Abstand zu Genmais-Feldern müsse von den geplanten 150 Metern auf 300 Meter verdoppelt werden, sagte Kelber. Seehofer hatte sich offen gezeigt, mit der SPD darüber zu diskutieren. Die Unionsfraktion sieht wenig Spielraum für Änderungen. «Wir haben unseren Vorschlag um den Faktor drei über wissenschaftlichen Empfehlungen angesetzt», sagte Bleser.

Den geplanten Schwellenwert, von dem an eine Entschädigung bei Vermischung mit genmanipuliertem Material möglich werden soll, hält die SPD mit einem Anteil von 0,9 Prozent für zu hoch. Die Unionsfraktion lehnt hierbei Änderungen strikt ab. Bundesweit ist derzeit ein Anbau von 1200 Hektar Genmais vorgesehen. Dieser Mais soll resistent gegen den Schädling Maiszünsler sein.

Quelle: dpa 22.01.2007
© dpa





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