Die CDU-geführten Länder Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein dringen darauf, dass eine «praktikable technische Lösung» für den bisherigen Null-Grenzwert für Gen-Organismen in Saatgut gefunden wird. Bei einer Abstimmung an diesem Freitag im
Bundesrat wolle Bayern dagegen stimmen, hieß es am Donnerstag in CSU-Kreisen. Auch die
SPD hat Bedenken. Baden-Württemberg weist allerdings darauf hin, dass in dem Antrag keine Aufweichung des Null-Grenzwerts enthalten sei, es gehe um zuverlässige Tests.
Die EU-Staaten hatten sich darauf geeinigt, dass Futtermittelimporte auch Gentechnik-Spuren enthalten dürfen - bis zur Nachweisgrenze von 0,1 Prozent. Dies ist aber noch nicht in Kraft. Die Agrarpolitiker der SPD-Bundestagsfraktion warnten am Donnerstag davor, die Saatgutreinheit aufzugeben: «Die große Mehrheit der Bevölkerung will keine gentechnisch veränderten Pflanzen.» Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft - ein Zusammenschluss kleinerer Höfe - fürchtet ebenfalls um den Null-Grenzwert. «Als Bauern sind wir darauf angewiesen, sauberes Saatgut zu bekommen.» (dpa)