«Wir sind uns der Verantwortung bei dem Thema bewusst», sagte der Chef des französischen Einzelhandelskonzerns Carrefour, Georges Plassat, am Mittwoch in Paris während einer Wirtschaftsklimakonferenz. Unternehmen und Regierungen müssten mehr Hand in Hand arbeiten. Bisher gebe es zu viele verschiedene Ansätze.
200 Tage vor dem UN-Klimagipfel im Dezember in der französischen Hauptstadt trafen sich Führungskräfte großer Unternehmen zu einer zweitägigen Sitzung. In Paris soll Ende des Jahres ein verbindliches Abkommen für mehr als 190 Staaten erzielt werden, mit dem über die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen die
Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden soll.
Der Außenminister der Marshallinseln, Tony de Brum, verwies auf die Bedrohung vieler Länder und Regionen durch einen Anstieg des Meeresspiegels in Folge der Erderwärmung. «Alles über zwei Grad ist ein Todesurteil», sagte de Brum. Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurría, sieht die Welt noch auf «Kollisionskurs mit der Natur».
Für das Klimasekretariat der Vereinten Nationen forderte deren Chefin Christiana Figueres, verantwortliches Verhalten der Verbraucher müsse billiger werde. Auch der Vorstandschef des Energiekonzerns Statoil, Eldar Saetre, sieht in Energiekosten einen Ansatz für die Kooperation der Verbraucher. Jean-Pascal Tricoire, Chef von Schneider Electric, forderte dafür unter anderem langfristige politische Ziele. Ökologische Wirtschaft schließe Wachstum und Arbeitsplätze nicht aus.
Auch Frankreichs Präsident François Hollande sieht «eine Schlüsselrolle» bei den Unternehmen. Sie sollten die Basis legen für den notwendigen Wandel. Bereits am Dienstag hatten Deutschland und Frankreich in Berlin einen ehrgeizigen Weltklimavertrag gefordert. Kanzlerin Angela Merkel und Hollande riefen die Industrieländer auf, alles für ein verbindliches Abkommen zu tun. (dpa)