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20.05.2024 | 14:25 | Erneuerbare Energien 

Ländliche Räume müssen von Energiewende profitieren

Berlin - Eine stärkere Berücksichtigung der ländlichen Räume bei der Energiewende fordert der Sachverständigenrat ländliche Entwicklung (SRLE) beim Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).

Erneuerbare Energien
Der Sachverständigenrat ländliche Entwicklung legt Stellungnahme vor. (c) proplanta
In seinem Gutachten „Transformation des Energiesystems: Chancen des Ausbaus von Windenergie- und Photovoltaikanlagen für ländliche Räume nutzen“ betont der Rat den Handlungsbedarf, die Akzeptanz für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu verbessern.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür sei, dass die Menschen auf dem Lande und die Kommunen die mit der Energiewende verbundenen Chancen nutzen könnten. Um deren finanzielle Beteiligung an der Wertschöpfung beim Umbau des Energiesystems zu stärken, schlagen die Expertinnen und Experten unter anderem vor, Bürgerenergiegesellsaften aktiv zu unterstützen und im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine obligatorische Teilhaberegelung zu schaffen.

Räumlich faire Netzentgelte

Für unerlässlich hält der Sachverständigenrat „räumlich faire“ Netzentgelte sowie angemessene Ausgleichszahlungen an Kommunen für neue Stromtrassen. Generell müsse die kommunale Steuerfähigkeit der Kommunen bei Windenergie- und Photovoltaik-(PV)-Anlagen erhalten werden. So müssten Bund und Länder Kommunen unterstützen, von ihrem Gestaltungs- und Steuerungsspielraum Gebrauch zu machen.

Vorgeschlagen wird, an geeigneten Standorten Flächen gleichzeitig für Windenergie- und PV-Anlagen zu nutzen. Vorrangig ausgeschöpft werden sollten laut SRLE die Potenziale für Photovoltaikanlagen auf Dach-, Wand-, Versiegelungs- und Brachflächen. Beschleunigt werden müsse die PV-Pflicht auf Gebäuden.

Langfristige und dringliche Aufgabe

„Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir die ländlichen Räume - sie sind die Kraft unseres Landes“, erklärte Bundesminister Cem Özdemir bei der Entgegennahme der Stellungnahme am Dienstag (14.5.) in Berlin. Bund und Länder müssten dazu beitragen, die Akzeptanz der Menschen vor Ort zu verbessern.

Die Vorsitzende des Sachverständigenrats, Prof. Claudia Neu, bezeichnete die Transformation des Energiesystems als „langfristige und zugleich dringliche Aufgabe“. Die mit der Energiewende einhergehenden Prozesse würden alle Lebensbereiche betreffen und müssten mit einem Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft einhergehen. „Die ländlichen Räume haben aufgrund ihrer Standortvoraussetzungen eine herausragende Bedeutung für den notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien“, betonte Neu.
AgE
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