Die Vereinten Nationen stellen letzten Freitag in Rom die aktuellen Zahlen vor und bilanzieren, dass es derzeit mehr Hungernde auf der Welt gibt, als jemals zuvor in der Geschichte. Mehr als eine Milliarde Menschen haben täglich nicht ausreichend zu essen.
"Das 21. Jahrhundert droht zum Hungerjahrhundert zu werden", warnt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. Die
Welthungerhilfe fordert seit Jahren, die ländliche Entwicklung stärker zu fördern und die Landwirtschaft in den Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zu stellen. "Zwei von drei Hungernden leben auf dem Land, deshalb muss die Hilfe dort ansetzen".
Die Welthungerhilfe verlangt von der Politik, dass nicht nur Rettungspakete für die globale Wirtschaft sondern auch zur Rettung der Hungernden geschnürt werden müssen. "Wir verlangen für die Bekämpfung von Hunger und Armut nur ein Prozent der von den Industrieländern aufgelegten Konjunkturprogramme. Dieses Geld muss aber zusätzlich zu der bereits vereinbarten staatlichen Entwicklungshilfe bereitgestellt werden", betont Dieckmann. "Durch Hilfe zur Selbsthilfe müssen die Menschen befähigt werden, sich selbst und ihre Familien zu ernähren."
Eine wichtige Rolle bei der Hungerbekämpfung muss die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (
FAO) spielen. Hier müssen alle nationalen und internationalen Maßnahmen sowie politische Strategien gebündelt werden, statt neue und kostspielige Parallelstrukturen zu schaffen. (welthungerhilfe)