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18.07.2012 | 11:00 | Flächenverlust 

Wiesen dürfen kein Ackerland mehr werden

Schwerin - Wiesen sollen in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr in Ackerland umgewandelt werden.

Ackerland
(c) proplanta
Einem entsprechenden Gesetzentwurf von Agrarminister Till Backhaus (SPD) hat die Landesregierung am Dienstag zugestimmt, teilte das Agrarministerium mit. Backhaus sagte, aufgrund der Marktentwicklung sei zu erwarten, dass zukünftig vermehrt versucht wird, Dauergrünland in großem Umfang in Ackerland umzuwandeln. «Dem wollen wir nunmehr über eine landeseigene Regelung von vornherein einen Riegel vorschieben.» Der Gesetzentwurf soll nach der Sommerpause in den Landtag kommen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es Backhaus zufolge derzeit etwa 265.000 Hektar Wiesen. Der Flächenanteil werde jedoch immer geringer. So wurden 2003 noch mehr als 270.000 Hektar als Grünland ausgewiesen.

Bundesweit schrumpften die Flächen im selben Zeitraum um etwa 240.000 Hektar. Diese Entwicklung habe den Verlust von rund 24.000 Vogel-Brutpaaren in Deutschland zur Folge.

Wiesen sind laut Backhaus Lebensraum zahlreicher streng geschützter Tiere und Pflanzen wie Weißstorch und Schreiadler. 42 Prozent aller Pflanzenarten im Land sind an Grünland gebunden.

Rund 177.000 Hektar Wiesen im Nordosten werden intensiv, 88.000 Hektar extensiv genutzt. Dauergrünland ist Backhaus zufolge sei zudem eine sehr gewässerschonende Form der Landnutzung. Auf Moorstandorten sind unter den Wiesen große Mengen an Kohlenstoff und Stickstoff gebunden.
Durch Umwandlungen in Ackerland können innerhalb weniger Jahre bis zu 40 Prozent des Humus verloren gehen. Der verstärkte Humusabbau wiederum führt zur Freisetzung des Treibhausgases Kohlendioxid. (dpa)  
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