Sie tragen dazu bei, dass Baden-Württemberg Tourismusland ist", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter
Hauk MdL, am Mittwoch (19. August) im Landkreis Reutlingen. Hauk präsentierte im Rahmen eines 'Biosphären-Triathlons" durchs Große Lautertal die neue Tourismuskonzeption Ländlicher Raum. Per Kanu, Fahrrad und Kutsche stellte der Minister die Besonderheiten Baden-Württembergs vor.
"Rund die Hälfte der Gästeübernachtungen im Land entfallen auf den ländlichen Raum. Egal ob Tagestourist oder Wochenurlauber, die Vielfalt der Angebote bietet für Kurz- und Langzeiturlauber ein interessantes Programm", erklärte der Minister. Gerade die momentan angespannte wirtschaftliche Lage bewege viele Menschen dazu, auf nicht zuletzt auch meist klimaschädigende Flug- und Fernreisen zu verzichten und ihren Jahresurlaub im Land zu verbringen. Dies eröffne die Chance, seine Heimat auf ganz neue Art und Weise auf touristisch hohem Niveau zu entdecken.
Da gerade der Tourismussektor hart umkämpft sei, gelte es, touristische Trends zu erkennen und eigene Potentiale optimal zu nutzen. Um den ländlichen Raum noch interessanter für die kommenden Touristen zu machen, habe das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum eine Konzeption für den Ländlichen Raum entwickelt, die Teil der landesweiten Tourismuskonzeption des Wirtschaftsministeriums ist. "Die neue Konzeption soll den Tourismusakteuren vor Ort Informationen über themenübergreifende Angebote mit hohem Erlebniswert geben", so der Minister.
Ein Beispiel dafür sei das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Das 2009 von der
UNESCO als Biosphärenreservat anerkannte Gebiet enthalte zahlreiche natürliche Attraktivitäten, die eine Reise wert seien und durch interessante touristische Angebote erfahrbar werden. So wurde die AlbhofTour, eine Verknüpfung von 17 vorwiegend landwirtschaftlichen Betrieben, die ihren Gästen Übernachtungen, Verköstigung und Tourenangebote, vor allem aber Einblick in ihr Leben und Wirtschaften ermöglichen, bereits mit Mitteln des Landesförderprogramms PLENUM unterstützt. Auch den Alb-Guides des
NABU Landesverbands konnte dadurch die Ausbildung und das Marketing ermöglicht werden. Für den Wanderreittourismus wurde ein Konzept entwickelt, das heute gute Früchte trägt. Die Vermarktungsplattform “Reiseziel Natur“ bündelt diese und weitere naturorientierte Qualitätsangebote im Internet sowie in einer Broschüre.
"Eine Besonderheit des Ländlichen Raums in Baden-Württemberg ist das Angebot an regionalen Marken und Produkten. Sowohl im kleinen Gasthof als auch im Spitzenrestaurant kann der Gast regionale Spezialitäten genießen, die von heimischen Landwirten produziert wurden", betonte Minister Hauk. Die Stärken des Landes könnten zukünftig nur dann bestehen, wenn nicht versucht werde, Insellösungen zu schaffen, sondern die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln. "Gefordert sind gemeinsames Handeln und Qualität", betonte Minister Hauk.
Zusatzinformation: Der Kabinettsausschuss "Ländlicher Raum" hat das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum und das Wirtschaftsministerium beauftragt, eine abgestimmte, ganzheitliche Tourismuskonzeption für den ländlichen Raum zu erarbeiten. Die ganzheitliche Tourismuskonzept für den ländlichen Raum ist Bestanteil der Fortschreibung des Landestourismuskonzeptes Baden-Württemberg. Sie führt die für den ländlichen Raum maßgeblichen Inhalte des Landestourismuskonzepts zusammen. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie das touristische Potential des Ländlichen Raums besser genutzt werden kann.
Mit der Konzeption werden erstmals eine Bestandsaufnahme und Analyse der touristischen Angebote im ländlichen Raum durchgeführt, Stärken und Herausforderungen des ländlichen Tourismus dargestellt, maßgebliche Trends aufgeführt und touristische Potenziale aufgearbeitet. Sie soll den Tourismusakteuren vor Ort, auf regionaler und auf Landesebene, Leitlinien und Handlungsempfehlungen an die Hand geben. (PD)