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10.12.2009 | 15:00 | Betriebskosten 

Wegbegleiter auf den Märkten

Hannover - Der Berufsstand kann seinen Mitgliedern keine höheren Preise zusichern, er hat aber bei der Begrenzung der Kosten in jüngster Vergangenheit für alle Landwirte große Erfolge erzielt.

Wegbegleiter auf den Märkten
Landvolk-Hauptgeschäftsführer Jörn Dwehus verwies auf dem 15. Braunschweiger Getreidetag des Landvolkes Niedersachsen auf die Senkung der Agrardieselbesteuerung und versprach: „Hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen!“. Der Verband werde sich weiter für ein ähnlich niedriges Niveau wie bei den französischen Nachbarn mit einem Steuersatz nahe Null einsetzen. Auch bei der vehement geforderten Risikoausgleichsrücklage werde der Verband nicht nachlassen, Dwehus wertete sie in Königslutter als gutes Projekt zur Reaktion auf zunehmende Marktrisiken im Liberalisierungsprozess.

Zweifelsfrei, dies belegten auf dem Getreidetag auch die Aussagen des Unternehmensberaters Dr. Reimer Mohr, ist die europäische und damit auch die deutsche Landwirtschaft auf liberalisierten Märkten angekommen. Damit spürten nicht nur Ackerbauern, sondern auch Milchviehhalter, Veredlungslandwirte sowie die Landwirte mit Sonderkulturen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, verdeutlichte Dwehus. Der Verband sehe seine Aufgabe darin, die Landwirte auf der Kostenseite zu entlasten, dazu agiere er vornehmlich im politischen Raum. Beispielhaft verwies er neben der Agrardieselsteuer auf die Erbschaftsteuerreform, die Umweltgesetzgebung und auch die Sozialversicherung. Zusätzlich engagiere sich das Landvolk als Wirtschaftsverband und setze sich im Dialog mit Marktpartnern für eine Steigerung der Erlöse ein. Dwehus zählte dazu aber auch die gezielte Information der Landwirte in allen Fragen der Vermarktung: „Wir bereiten für unsere Mitglieder die Nachrichtenflut auf und kommentieren wichtige Trends, die Entscheidungen aber trifft ein gut informierter Unternehmer selbst“. Aber nicht nur über die heute üblichen Informationswege, sondern auch in direktem Kontakt zu den Bauern bleibt das Landvolk in der Fläche präsent, versicherte Dwehus. Die direkte Ansprache der Mitglieder über das bestehende Netz der Geschäftsstellen werde auch bei weiteren Fusionen und Zusammenschlüssen in der Fläche bestehen bleiben.

Das Landvolk Niedersachsen hat den Braunschweiger Getreidetag erstmals 1994 als Reaktion auf die große Reform der EU-Agrarpolitik von 1992/93 angeboten. Mit weiteren Reformen wie der Agenda 2000 und dem Health Check von 2008 sowie den jetzt beginnenden Debatten um die Fortführung der EU-Agrarpolitik nach 2013 hat das Landvolk die Landwirte auf dem schwierigen Weg von der Marktordnung zur Marktwirtschaft begleitet, ihnen Entscheidungshilfen angeboten und damit ein Stück Markttransparenz ermöglicht. Diese Zielsetzung blieb auch beim 15. Braunschweiger Getreidetag aktuell. (LPD)
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