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15.02.2020 | 08:18

Dürrehilfen: Bauern erhalten 292 Millionen Euro

Dürrehilfen 2018
Die wochenlange Trockenheit des Sommers 2018 steckt vielen Landwirten noch in den Knochen - und in den Büchern. Der Staat sprang besonders betroffenen Betrieben finanziell zur Seite. Nun liegt die Bilanz vor. (c) proplanta

54 Millionen Euro an Dürrehilfen nach Niedersachsen geflossen



Bund und Land haben zusammen knapp 54,3 Millionen Euro an niedersächsische Landwirte als Hilfe wegen der lang anhaltenden Dürre im Jahr 2018 gezahlt. In Bremen waren es knapp 340.000 Euro, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Spitzenreiter bei den Dürrehilfen war demzufolge das Land Brandenburg mit 72 Millionen Euro. Danach kommt Sachsen-Anhalt mit 56,2 Millionen Euro an Nothilfen.

Die Hilfen wurden auf Antrag an Betriebe gezahlt, die wegen der großen Dürre in ihrer Existenz bedroht waren. Die Dürre 2018 hatte nahezu bundesweit erhebliche Schäden und Ernteverluste in der Landwirtschaft zur Folge gehabt. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die Ernteschäden als Ereignis nationalen Ausmaßes eingestuft.

Insgesamt wurden bundesweit 7.214 in ihrer Existenz bedrohte landwirtschaftliche Betriebe gefördert. In Niedersachsen waren es 3.291 Betriebe, in Bremen 17.

Die Dürrehilfen wurden jeweils zur Hälfte vom Bund und den Ländern getragen. Insgesamt wurden bundesweit 291,7 Millionen Euro an Nothilfe ausgeschüttet. Im Durchschnitt bekam den Angaben zufolge jedes geförderte Unternehmen rund 43 800 Euro, abhängig von der Betriebsgröße und der Rechtsform. 71 Prozent der Betriebe waren klassische bäuerliche Familienbetriebe. Die Länder haben die Auszahlungen zum 31. Dezember 2019 abgeschlossen. Allerdings sind die Zahlen wegen Klagen und Widersprüchen noch vorläufig.

Dürre: Millionen-Nothilfen für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen



Nach der extremen Dürre von 2018 sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mehr als 90 Millionen Euro an staatlichen Nothilfen ausgezahlt worden. Damit wurden 1.113 landwirtschaftliche Betriebe in den drei Bundesländern unterstützt, wie das Bundesagrarministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Allein Sachsen-Anhalt bekam Mittel in Höhe von mehr als 56 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Bund-Länder-Programm bis zum Abschluss der Auszahlungen Ende 2019.

Das ist den Angaben zufolge die zweithöchste Summe, die ein Bundesland erhalten hat. Nur in Brandenburg fielen die Hilfen mit rund 72 Millionen Euro noch höher aus. Die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen erhielten mehr als 21 Millionen Euro, die in Thüringen etwa 13 Millionen Euro. Noch laufende Klagen oder Widerspruchsverfahren sind in den Zahlen nicht berücksichtigt.

Insgesamt wurde den verschiedenen Regionen in Deutschland mit knapp 292 Millionen Euro an staatlichen Nothilfen unter die Arme gegriffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die damaligen Ernteschäden im August 2018 als Ereignis «nationalen Ausmaßes» eingestuft - und erstmals seit 2003 wieder Bundeshilfen wegen einer Dürre zugesagt. Der Bund und 14 Länder stellten dann jeweils bis zu 170 Millionen Euro bereit. Schwelle für eine Unterstützung war, dass Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sind.

Gerechnet worden war mit bis zu 10.000 betroffenen Höfen. Kein Interesse an Hilfsprogrammen hatten Rheinland-Pfalz und das Saarland angemeldet.
dpa
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