Die 28 Mitgliedstaaten verzeichneten hier mit Drittländern einen Gesamtumsatz von 255 Mrd. Euro. Wie aus einem am Donnerstag (7.6.) von der
EU-Kommission veröffentlichten Bericht weiter hervorgeht, beliefen sich die Exporte von Agrarrohstoffen und Nahrungsgütern 2017 auf 138 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von gut 5 % entsprach.
Bei Einfuhren im Gesamtwert von 117 Mrd. Euro erzielte die EU den Kommissionsangaben zufolge einen Außenhandelsüberschuss von 21 Mrd. Euro im Agrar- und Lebensmittelsektor.
EU-Agrarkommissar Phil Hogan bekräftigte seine Ansicht, dass die Erfolge im Agrarhandel mit Drittstaaten eindeutig mit den Reformen der Gemeinsamen
Agrarpolitik (
GAP) zusammenhängen würden. Diese ermögliche es den Lebensmittelherstellern in der EU, auf den internationalen Märkten wettbewerbsfähig zu sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei der weltweite Ruf der in der EU erzeugten Produkte; sie würden als „sicher, nachhaltig produziert, nahrhaft und hochwertig gelten“, so der Ire, der in dem Zusammenhang auf die jüngst vereinbarten
Freihandelsabkommen mit Kanada, Japan und Mexiko hinwies. Diese böten neue Absatzchancen. Gleichzeitig, so Hogan, würden sensiblere Branchen ausreichend geschützt.
Motor für Wachstum und BeschäftigungLaut dem Kommissionsbericht belief sich die Gesamtleistung des EU-Agrarsektors im vergangenen Kalenderjahr auf schätzungsweise 427 Mrd. Euro. Auf die Lebensmittelverarbeitung entfielen dabei 7,5 % aller Arbeitsplätze und 3,7 % der gesamten
Wertschöpfung in der Europäischen Union. Die Kommission sieht die Exporte als wichtigen Motor für Wachstum und Beschäftigung in der Agrar- und Lebensmittelbranche der EU. Sie hob hervor, dass die betreffenden EU-Ausfuhren in die USA, China, Schweiz, Russland und Japan, den derzeit fünf wichtigsten Partnerländern, zuletzt zugenommen hätten. Die Lieferungen umfassten dabei eine „breite Produktpalette“ aus der gesamten Wertschöpfungskette.
Wichtigste Exportartikel der europäischen Agrar- und Lebensmittelbranche sind den Kommissionsangaben zufolge Wein und Spirituosen, Säuglingsnahrung, Lebensmittelzubereitungen, Schokolade und Schweinefleisch. Bei der Herkunft der Einfuhren sei es gelungen, in den vergangenen Jahren stärker zu diversifizieren, wobei der Anteil der beiden wichtigsten Herkunftsländer - Brasilien und die USA - zugunsten anderer Lieferanten zurückgegangen sei, berichtete die EU-Behörde.
Aus Drittstaaten importiert würden vor allem Waren, die aufgrund natürlicher Gegebenheiten nicht oder nur in relativ geringen Mengen in der EU hergestellt werden könnten, so etwa Tropenfrüchte und Kaffee. Des Weiteren würden vor allem Futtermittel und Agrarrohstoffe für die Weiterverarbeitung eingeführt.