Immer wieder wurden Versuche der grünen Seite, den Vereinigungspreis anzuheben, von der roten Seite mit Hauspreisen beantwortet und mit dem Hinweis auf unbefriedigende Fleischgeschäfte ausgebremst.
Selbst die Hitze im Juli, die die Schweine langsamer wachsen ließ und das Angebot begrenzte, reichte nicht für eine nachhaltige und für die Jahreszeit typische Preisbefestigung. Mit einem Vereinigungspreis von 1,40 €/kg SG liegen die Preise seit Wochen auf einem derart niedrigen Niveau, wie es zuletzt 2010 und 2007 durchzustehen war.
Aktuell reichen die verfügbaren Stückzahlen gut aus, um die ferienbedingt ruhige Nachfrage zu bedienen. In etwa 2 Wochen sollte die Nachfrage wieder anziehen. Dann wird sich zeigen, ob Mehrpreise durchgesetzt werden können, oder ob wie pessimistische Stimmen behaupten, die kühleren Temperaturen zu einem Angebotsschub führen, der die Notierung weiter unter Druck setzen könnte.
Ein Grund für den Preisdruck sind auch die EU-weit in den ersten 4 Monaten um 3,6 % höheren Schlachtungen, die von der
EU-Kommission auch für den Rest des Jahres bei rund +2 % gesehen werden. Bis KW 30 wurden in den deutschen meldepflichtigen Betrieben 29,4 Mio. Schweine (S-P) geschlachtet (+2,7 % gg. Vj).
Die europäischen Exporte an Schweinefleisch konnten bis Mai 2015 nur um 1,8 % % gg. Vj. gesteigert werden. Steigerungen waren bei den Ausfuhrmengen nach China (+37 %), Südkorea (+31 %) und Australien (+37 %) zu verzeichnen. Russland, das 2013 noch 25 % der europäischen Schweinefleischexporte abnahm, liegt noch bei einem Anteil von 0,5 %.
Bio-Schlachtschweine (HKl. E) kosteten im Juni 3,43 €/kg SG (+4 ct/kg gg. Vormonat).
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd