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02.02.2013 | 12:41 | Rindermarkt 

Agrarmarkt aktuell: Rinderpreise stabil

Schwäbisch Gmünd - Die zurückhaltende Abgabebereitschaft der Erzeuger in den letzten Wochen aufgrund der kalten Witterung dürfte nun vorbei sein.

Rindermarkt
(c) proplanta
Aufgrund der nun milderen Temperaturen wird wieder mit einem höheren Aufkommen an Schlachtrindern gerechnet. Insgesamt stehen aber nach wie vor nicht zu viele Tiere zur Verfügung, so dass die Preise weitgehend stabil bleiben. Insbesondere weibliche Tiere sind weiter knapp. Im Jahr 2012 wurde von den privaten Haushalten in Deutschland mengenmäßig kaum weniger Rindfleisch nachgefragt als 2011 (unter -1 %), obwohl die Preise deutlich gestiegen waren und hierfür über 4 % mehr Geld ausgegeben werden musste. Der Pro-Kopf- Verbrauch an Rindfleisch blieb trotz steigender Preise stabil bei 9 kg.


Jungbullen

Nachdem sich am Jungbullenmarkt Anfang Dezember unerwartet Druck aufbaute, sanken die Preise kurzzeitig von 4,15 €/kg SG (E-P) auf 4,07 €/kg SG. Damit ging allerdings auch schlagartig die Abgabebereitschaft der Mäster zurück, so dass die Stückzahlen innerhalb von zwei Wochen um 25 % sanken. Ab Mitte Dezember mussten die Schlachtbetriebe wieder höhere Preise anlegen um noch genügen Tiere für das Weihnachtsgeschäft zu erhalten, so stiegen die Preise für Jungbullen bis Ende 2012 wieder auf einen neuen Rekordwert von 4,19 €/kg SG (E-P). In den ersten Wochen des neuen Jahres war der Markt weitgehend ruhig, es wurden nur geringe Stückzahlen gehandelt.

Die Nachfrage und das Angebot passten aber in der Regel zusammen, so dass nur wenig Druck auf die Preise entstand. Die kühle Witterung sorgte zusätzlich für eine reduzierte Abgabebereitschaft der Mäster, da man die Ställe nicht auskühlen lassen wollte und zeitweise auch die Straßenverhältnisse den Transport erschwerten. So gaben die Preise nur wenig nach und befinden sich weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. In der vergangenen Woche wurde ein Preis von 4,11 €/kg SG (E-P) festgestellt. Für Bio- Jungbullen (E-P) wurden im Dezember 4,28 €/kg bezahlt.


Schlachtfärsen

Nach wie vor steht einer guten Nachfrage nur eine begrenzte Stückzahl an Schlachtfärsen gegenüber. Die Preise liegen seit Wochen stabil bei 3,65 bis 3,70 €/kg SG und damit knapp 10 Cent unter den Rekordpreisen vom September 2012, aber noch deutlich über den Vorjahrespreisen. In KW 4 kosteten Schlachtfärsen in BW 3,69 €/kg SG (E-P). Für Bio-Färsen (E-P) wurden im Dezember 4,21 €/kg bezahlt.


Schlachtkühe

Nachdem sich die Preise für Schlachtkühe fast den ganzen Dezember kaum bewegten und bei ca. 3,03 €/kg SG (E-P) lagen, stiegen die Preise ab Ende Dezember wieder etwas an. Ursache hierfür war ein unterdurchschnittliches Angebot an Schlachttieren bei einer stetigen Nachfrage. In der vergangenen Woche lagen die Preise für Schlachtkühe (E-P) weiter nahezu unverändert bei 3,11 €/kg SG. Bio-Schlachtkühe erzielten im Dezember durchschnittlich 3,29 €/kg SG.


Kälber

Im Jahr 2012 wurde von den privaten Haushalten in Deutschland 4 % weniger Kalbfleisch nachgefragt als im Vorjahr, hierfür musste auch 2,5 % weniger Geld ausgegeben werden. Dies liegt vor allem an einer vergleichsweise schwachen Nachfrage in den Sommermonaten, diese konnte auch durch eine relativ hohe Nachfrage im Oktober und November nicht wieder ausgeglichen werden.

Schlachtkälber (E-P) erzielten in KW 4 im Südwesten 5,28 €/kg SG und lagen damit weiter auf hohem Niveau, wenngleich der Preis seit dem Jahreswechsel nachgegeben hat. Insgesamt ist der Schlachtkälbermarkt zur zeit jahreszeittypisch ruhig, was die geringen Schlachtzahlen belegen.

Der Nutzkälbermarkt ist zweigeteilt, die Preise für Fleckviehkälber haben sich wieder stabilisiert, da die guten Schlachtbullenpreise die Mäster zum Einstallen ermuntern. Die Preise für schwarzbunte Kälber zur Kälbermast dagegen stehen weiter unter Druck, da jetzt eingestallte Tiere in der Hauptferienzeit vermarktet werden müssen, wird mit dem Einstallen oft noch gewartet. Fleckvieh-Bullenkälber kosten zurzeit in Baden- Württemberg 5,13 €/kg, schwarzbunte Bullenkälber 80,72 € /Tier.

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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