Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.11.2016 | 14:58 | Öffentlichkeitsarbeit 
Diskutiere mit... 
   1   2

Agrarsektor braucht koordinierte Branchenkommunikation

Liebenberg - Erheblichen Nachholbedarf in Sachen Öffentlichkeitsarbeit hat der Kommunikationsexperte Amil Hota von der Agentur Blumberry der deutschen Landwirtschaft bescheinigt.

Öffentlichkeitsarbeit
(c) proplanta
Beim Eliteforum der Deutschen Kreditbank (DKB) wies Hota gestern in Liebenberg darauf hin, dass das Image der Landwirtschaft bei der Bevölkerung insgesamt nahezu so schlecht bewertet werde wie das mancher Industriekonzerne. Der Kommunikationsexperte machte dafür auch strukturelle Probleme verantwortlich. So gebe es in der Landwirtschaft im Gegensatz zu anderen Branchen sehr viele und unterschiedliche Unternehmen mit teilweise differierenden Partikularinteressen, was eine gemeinsame Kommunikationsstrategie erheblich erschwere. Dennoch hält der Fachmann eine koordinierte Branchenkommunikation für unumgänglich, wolle die Landwirtschaft mittelfristig nicht weiter ins Hintertreffen geraten.

Nach Überzeugung des Geschäftsführenden Vorstands vom Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM), Dr. Christoph Amberger, hat der Sektor dabei zwei Möglichkeiten: Entweder werde die notwendige Öffentlichkeitsarbeit von jedem Unternehmen selbst gestaltet oder man finanziere eine Institution, die diese Aufgabe für alle übernehme. Dabei rät Amberger grundsätzlich davon ab, die Bürger mit romantisierten Bildern überzeugen zu wollen. Vielmehr müssten die Landwirte zeigen, dass sie als Branche so modern wirtschafteten wie kaum eine zweite.

Hier sieht Amberger das FORUM als das geeignete Werkzeug, um insbesondere der landwirtschaftsfernen städtischen Bevölkerung sachliche Informationen zu vermitteln, die sie von Nichtregierungsorganisationen kaum erhielten. Dazu benötige man neben den Geldern der beteiligten Wirtschaftsverbände allerdings auch die finanzielle Unterstützung der Landwirte.

Laut dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, steht der Agrarsektor auf der politischen Ebene zudem vor der Herausforderung, sich mit Sachargumenten gegen emotional aufgeladene Schlagwörter wie „Vermaisung“ oder „Gammelfleisch“ durchsetzen zu müssen. Zugleich nehme das Gewicht landwirtschaftlich geprägter Politiker in den Parlamenten ab. Krüsken hob deshalb die Notwendigkeit von Kompromissen in der politischen Entscheidungsfindung hervor. Andernfalls würden von anderen Akteuren Fakten geschaffen, warnte der DBV-Generalsekretär mit Blick auf das Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Deutschland in Bezug auf die EU-Nitratrichtlinie.
AgE
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 10.11.2016 09:37 Uhrzustimmen(41) widersprechen(38)
Ist unsere deutsche Bevölkerung nicht bereits übersatt!?- Klafft tatsächlich noch eine erhebliche Lücke in der maßgeblichen Grundversorgung!? - Sucht man nach vorstehendem Gusto nicht einzig ein weiteres Betätigungsfeld, ganz nach dem festgeschriebenen Motto: AN der LW verdient man hervorragend, IN der LW mittlerweile kaum mehr was!!! // Grundsätzlich muss man es sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die deutsche/europäische LW wird nachhaltig subventioniert von „satten“ Steuergeldern, um einen betriebswirtschaftlichen Überlebensstatus in den jeweiligen bäuerlichen Familien aufrecht erhalten zu können. Eben auch diese Subventionen mitsamt der hieraus resultierenden Konsequenzen stellen das eigentliche gesellschaftspolitische Akzeptanzproblem aller Bauern dar. Und genau an diesem Kapitaltransfer in die bäuerlichen Familien, das in vielen öffentlichen Diskussionen immer wieder den Bauern erheblich negativ angelastet und zur Disposition gestellt wird, will sich nun auch noch das FML vergreifen und zusätzlich einige „fette Brocken“ hiervon abhaben wollen!? Wie pervers!? // Wenn man das Steuersparmodell eines der größten Agrarchemiegiganten weltweit auf deutschem Boden kritisch analysiert, so sind obig gestellte Ansprüche gegenüber den Bauern die blanke Verhöhnung dieser Berufsgruppe als absolut letztes Glied innerhalb der Nahrungsmittelwertschöpfungskette. Lag die Gewinnversteuerung der letzten Jahre nicht weit unterhalb EINES Prozentsatzes (0,0…%?)!? Des Weiteren hält die Hand engmaschig deckelnd durch ausgeübte Indoktrination der Bauern ein anderer Agrargigant auf deutschem Boden von der Aussaat bis zur Ernte über jeden Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Fläche. Ein 66-Mrd.-Dollar-Gigainvest für den Zukauf eines weltweit mit Negativschlagzeilen extrem behafteten Agrarkonzernes ist bereits fix in weitgehend trockenen Tüchern. Allround-Abgreifpotential nun zudem noch beim kleinen Bäuerlein mit leeren Hosentaschen!? Wo überall will man noch Euronen abholen!? Wann endlich reicht es und man bekommt den eigenen Kragen voll!? - Mannigfaltige, weitere bauerngeißelnde Beispiele ließen sich hier auflisten! Wo bleibt denn nun im eigentlichen unsere „EINE BAUERNSTIMME“, die einem solchen Treiben maßvoll Einhalt gebietet. Man versagt in schrecklicher „Heißerkeit“ und agiert wieder einmal als bäuerliche Plattform im absoluten Stillstand. // Wir Bauern brauchen daher dringlichst Wertschöpfungsalternativen im NON-FOOD-BEREICH, um unsere Produktionen auf eine breitere, weit unabhängigere ökonomische Basis stellen zu können, auch und gerade zum Wohle der deutschen Gesellschaft. Styropor z.B. hat aktuell bereits Sondermüllstatus, ein Notstand in der Entsorgung zeichnet sich hier ab. Unser Steuern sparender Chemiegigant hält hierauf bereits seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Patentrecht über diesem mittlerweile enttarnten Sondermüll. Aus der LW heraus gäbe es Möglichkeiten z.B. im Wärmedämmungsbereich, hier umweltverträgliche recyclebare Alternativprodukte einem begierigen Nachfragemarkt offerieren zu können. Warum hört und sieht man diesbezüglich extrem wenig und lässt anstelle dessen diese Zeitbombe lieber weiter ticken!? Wem will man dadurch keineswegs die Wurst vom Brot nehmen!? - Wir Bauern stehen bereit, unseren Beitrag zum Klimawandel zu leisten! Auf diesem Wege erlangen wir zügig eine gesellschaftliche Reputation, ohne weitere Geldabflüsse sauer verdienter Bauerngroschen, welche man neuerlich in die Kapitalpipeline der Agrarindustrie umzuleiten gedenkt. Eine erheblich narzisstische Arroganz in letzteren Reihen ruft doch nur noch verständnisloses Kopf schütteln hervor. // Die deutsche Nitratproblematik sowie Pflanzenschutzmittel in unserem Trinkwasser wird medial wirksam einzig als das Bauernproblem Nr. 1 dargestellt. Wir Bauern müssen daher geflissentlich unwidersprochen duldsam in Kauf nehmen, dass ausschließlich wir als DIE BRUNNENVERGIFTER am gesellschaftlichen Pranger stehen. Erhalten wir hier „Schützenhilfe“ jener, die uns selbiges Produktportfolio an die Hand geben!? NEIN, weit gefehlt, in selbigen Reihen zieht man es wohlweislich vor, sich hier in das jeweilig schützende Konzern-Schneckengehäuse zurückziehen zu wollen, um sich selbst gegenüber Vorwürfen vieler Wutbürger abschotten zu können. Sämtliche hochglanzprospektierten Werbeflyer aus selbigen Häusern sind einzig eine bauernseits irrtümlicherweise wahrgenommene Fata Morgana. - Wie rechtfertigt man also demzufolge moralisch tatsächlich eine noch weitreichender abgreifende Hand seitens der vor- und nachgelagerten Agrarindustrie, die wahrlich dem deutschen Bauernstand derzeit überhaupt keine Schützenhilfe, wie auch immer geartet, zu leisten vermag!!? // „Den Stil verbessern, das heißt den Grundgedanken verbessern, nichts weiter!“, frei nach NIETZSCHE, hochverehrte Mitglieder des FML.
  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Immense Schäden und Verluste im ukrainischen Agrarsektor

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger