Im Vergleich zum Vorjahr war dies nach Feststellung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ein Anstieg um annähernd 5 Prozent oder rund 180 Millionen Euro.
Das Jahr 2010 war durch geringere Erntemengen bei den Hauptackerkulturen vor allem bei Getreide, Kartoffeln, Ölsaaten und Futterpflanzen sowie im Obst- und Weinbau gekennzeichnet.
Der deutliche Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse insgesamt, insbesondere für Getreide und Kartoffeln, konnte den Ernterückgang allerdings mehr als ausgleichen. So stieg der Wert der pflanzlichen Erzeugung 2010 um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Besonders stark erhöhte sich dabei der Produktionswert von Getreide (+22 Prozent) und im Gemüsebau (+9 Prozent). Obst (-5 Prozent) und Wein (-7 Prozent) blieben dagegen deutlich unter ihrem Vorjahreswert. In der tierischen Erzeugung stieg der Produktionswert 2010 ebenfalls deutlich um rund 4 Prozent an. Ins Gewicht fielen dabei vor allem die Milcherzeugung mit einem wertmäßigen Plus von über 22 Prozent sowie die Rinder- und Kälberhaltung mit einem rund 11 Prozent höheren Produktionswert.
Bei Milch legten vor allem die
Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich deutlich zu, bei Rindern und Kälbern das Produktionsvolumen. Die Schweinehaltung und Eiererzeugung verzeichneten dagegen vor allem aufgrund der geringeren Produktionsmengen einen Rückgang ihres Produktionswerts 2010 um rund 17 Prozent bzw. stark 2 Prozent gegenüber 2009. Die Preise für Betriebsmittel der Landwirtschaft blieben 2010 im Mittel in etwa auf Vorjahresniveau. Handelsdünger und Saatgut notierten niedriger, Futtermittel dagegen etwas höher, während Treibstoffe deutlich teurer waren als 2009.
Insgesamt gaben die Landwirte im Landesdurchschnitt gut 2 Prozent mehr für Betriebsmittel aus, sodass sich als Saldo aus Produktionswert und Vorleistungen ein Anstieg der Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft 2010 um knapp 11 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gegenüber 2009 ergab.
Gut die Hälfte des Produktionswerts stammt aus pflanzlicher Erzeugung In der Zusammensetzung des Produktionswerts spiegeln sich die Schwerpunkte der heimischen Landwirtschaft wider. Vor allem die sogenannten
Sonderkulturen Obst, Gemüse einschließlich Champignons, Wein, Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulerzeugnisse sowie Hopfen und Tabak haben mit einem Anteil von gut einem Fünftel am landwirtschaftlichen Produktionswert insgesamt hier zu Lande eine vergleichsweise große Bedeutung.
Im Bundesdurchschnitt erreichte der Sonderkulturanbau 2010 demgegenüber lediglich knapp 13 Prozent Anteil. Beispielsweise stammen rund ein Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am Produktionswert von baden-württembergischen Landwirten. Im Jahr 2010 trug die pflanzliche Erzeugung mit gut 2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte (52 Prozent) zum Produktionswert der Landwirtschaft im Südwesten bei.
Neben den Sonderkulturen ist der
Getreideanbau mit einem Produktionswert von rund 543 Millionen Euro der wichtigste pflanzenbauliche Produktionszweig. Bei der tierischen Erzeugung mit im Jahr 2010 insgesamt über 1,6 Milliarden Euro stellen die Milcherzeugung (689 Millionen Euro) in Verbindung mit Rinderhaltung und Kälberzucht (269 Millionen Euro) die wichtigsten Produktionszweige für die baden-württembergischen Viehhalter dar.
Fast ein Viertel des Gesamtwerts der Agrarerzeugung entfiel allein auf diese Produkte. Weitere rund 11 Prozent Anteil am Produktionswert zu Erzeugerpreisen erwirtschafteten die Landwirte im Südwesten 2010 mit Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung (427 Millionen Euro). (Stat-BW)