Im letzten Jahr wuchs die Siedlungs- und Verkehrsfläche nur noch um 3.500 Hektar (ha), das ist deutlich weniger als noch im Erhebungszeitraum 2001 bis 2008 (4.900 ha). Auch der Zuwachs bei Gebäude- und Freiflächen fiel mit 2.100 ha geringer aus als zuvor (3.200 ha). Dagegen blieb die Zunahme bei den Verkehrsflächen mit 1.000 ha unverändert.
Die Verlangsamung des Flächenverbrauchs ist eindeutig, stellt die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung fest. Allerdings führt diese Entwicklung nur zu einem geringfügig verlangsamten Verbrauch bei der landwirtschaftlichen Fläche. Der liege mit 6.200 ha pro Jahr bzw. 17 ha pro Tag nur leicht unter dem Wert von 2008 (6.400 ha).
Die Entwicklung in Niedersachsen wird bestätigt durch den bundesweiten Trend. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hat sich der tägliche Anstieg bei Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von 104 ha in den Jahren 2006 bis 2009 auf jetzt 94 ha verringert. Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist es, den täglichen Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 30 ha pro Tag zu reduzieren.
Nach Erhebungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie beträgt die Agrarfläche in Niedersachsen knapp 2,9 Mio. ha, das sind gut 60 Prozent der Gesamtfläche
(4,8 Mio. ha). Zusammen mit dem 1 Mio. ha großen Wald werden 82 Prozent der Fläche Niedersachsens land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Die Siedlungsfläche (Gebäudegrund inklusive Garten sowie Erholungsbereiche wie Parks) und die Verkehrsfläche (Straßen, Wege, Gleise und Wasserstraßen) bedecken zusammen 13 Prozent der Gesamtfläche.
In Deutschland nehmen die Landwirtschaft (52 Prozent) und Forstwirtschaft (30 Prozent) mit zusammen 82 Prozent den größten Anteil an der Flächennutzung (gesamt 35,7 Mio. ha) ein. Wie in Niedersachsen entfallen etwa 13 Prozent auf die Siedlungs- und Verkehrsfläche. (LWK-Niedersachsen)
