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08.01.2012 | 14:01 | Getreideverbrauch 

DBV widerspricht Focus-Meldung zum Getreidemarkt

Berlin - Einer Meldung des Nachrichtenmagazins „Focus“, wonach in Deutschland erstmals seit Jahrzehnten wieder mehr Getreide verbraucht werden dürfte als erzeugt worden ist und dies im Zusammenhang mit der Bioethanolherstellung stehe, hat der Deutsche Bauernverband (DBV) widersprochen.

Getreideverbrauch
Deutschland habe ein Erntepotential von gut 50 Mio. t Getreide im Jahr und sei damit grundsätzlich Nettoexporteur, stellte der DBV am vergangenen Freitag in Berlin fest. Das gleiche gelte für die Europäische Union. In den letzten beiden Jahren sei die heimische Ernte jedoch eine große Enttäuschung gewesen, und zwar 2011 mit 41,5 Mio. t und 2010 mit 44,0 Mio. t Getreide. Beide Jahre seien von schwierigen Witterungsverhältnissen geprägt worden.

In der EU hätten sich die Witterungsschwankungen ausgeglichen, erläuterte der DBV. Die Gemeinschaft weise für 2011 eine gute Getreideernte von 281Mio. t aus. Deshalb sei die Versorgung für den deutschen Verbraucher gesichert, betonte der Bauernverband.

Die Energieerzeugung auf der Getreidefläche habe die Nahrungsmittelproduktion bisher kaum tangiert. Viel gravierender sei der Flächenverbrauch durch Versiegelungen, durch Baumaßnahmen aller Art und durch die Unterschutzstellung von Flächen für den Arten-, Natur-, Wasser- und Bodenschutz. Deshalb habe er ein Gesetz zum Schutz der landwirtschaftlichen Nutzfläche eingefordert, so der DBV.

„Focus“ hatte Agenturmeldungen zufolge unter Berufung auf den Agrarstatistiker Georg Keckel vorab berichtet, dass die Getreideernte 2011 mit etwa 41,5 Mio. t deutlich unter demInlandsbedarf von 44 Mio. t gelegen habe.

Zuletzt habe Deutschland den Getreidebedarf in den achtziger Jahren nicht selbst decken können. Der Verbrauch übersteige die Ernte, weil inzwischen mehr als 6 % der Ernte für den Treibstoff E10 verarbeitet würden, zitiert „Focus“ den Agrarstatistiker. Zudem sei aufgrund der Umwandlung von Feldern in Ausgleichsflächen die Anbaufläche geschrumpft. (AgE)
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