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28.05.2019 | 17:02 | Branchenumsatz 

Deutsche Ernährungswirtschaft 2018 ohne Wachstum

Berlin - Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im vergangenen Jahr kein Wachstum verzeichnen.

Ernährungswirtschaft Umsatz
(c) proplanta
Wie der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Christoph Minhoff, heute in Berlin berichtete, lag der nominale Branchenumsatz 2018 mit 179,6 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei sei ein Rückgang vor allem durch eine positive Preisentwicklung im Inland gerade noch abgefedert worden. Die Absatzmengen hätten gleichwohl knapp unter dem Vorjahreswert gelegen.

Laut Minhoff blieb der deutsche Markt auch 2018 mit einem Umsatzvolumen von 120,1 Mrd. Euro der wichtigste Absatzkanal der Branche; hier konnte im Gegensatz zum Exportgeschäft sogar ein leichter Zuwachs von 0,5 % verzeichnet werden. Erstmals seit zehn Jahren sei allerdings das Exportgeschäft geschrumpft, und zwar um 1 % auf 59,5 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür seien vor allem Unsicherheiten durch den Brexit, aber auch die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China gewesen, erläuterte der BVE-Hauptgeschäftsführer. Für ihn zeigt sich darin die wirtschaftliche Bedeutung eines starken Europas. Notwendig sei nun die Vollendung eines Binnenmarktes für Lebensmittel und eine zukunftsweisende Industriepolitik, damit der Wachstumsmotor wieder anlaufe und die „Konjunktur-Ampel wieder auf Grün springt“.

Mit Blick auf den Beschäftigungsaufbau zieht die Branche hingegen eine positive Bilanz. Nach Angaben der Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG), Stephanie Sabet, stieg die Zahl der Beschäftigten im Lebensmittelsektor 2018 um mehr als 13.000 auf 608.553. Dabei seien gut vier Fünftel der Stellen unbefristet, sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit gewesen.

Als „besorgniserregend“ bezeichnet Sabet hingegen den anhaltenden Abwärtstrend bei den Bewerbern für Berufsausbildungsstellen. Ihr zufolge absolvierten 2018 insgesamt 32 674 junge Menschen eine Ausbildung in der Ernährungsindustrie, was einem Rückgang von 2,6 % zum Vorjahr entsprach. Insgesamt seien deshalb 10 % der Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben.

Damit sich dieser Trend wieder umkehrt, brauchen nach Darstellung von Sabet besonders kleine und mittlere Unternehmen in den ländlichen Räumen mehr Unterstützung. Vor allem müssten die geplanten Einschränkungen von Befristungen und weitere bürokratische Hemmnisse auf den Prüfstand. Gleichzeitig müsse die Politik eine wirkliche Stärkung der Tarifpartnerschaft fördern, fordert die ANG-Hauptgeschäftsführerin.
AgE
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