Deutschen Heringsfischern droht Fangstopp in westlicher Ostsee. (c) proplanta
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfiehlt in seiner am Donnerstag veröffentlichten Analyse, die Heringsfischerei in der westlichen Ostsee vorerst auszusetzen. Grund ist unter anderem, dass die Fische seit Jahren zu wenig Nachwuchs bekommen. Im Rest der Ostsee sei der Bestand gesünder - hier soll zwar weniger, aber immerhin weiter gefischt werden dürfen.
Die Empfehlung des ICES ist nicht bindend. Letztlich legt der EU-Ministerrat die Fangquoten im Oktober fest. Die ICES-Analyse dient dafür jedoch als wissenschaftliche Grundlage.
Der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer kritisierte die Empfehlung. Der Heringsbestand in der westlichen Ostsee sei seit einem Tief im Jahr 2011 kontinuierlich gewachsen. Noch vor drei Jahren habe der Hering alle Kriterien für nachhaltigen Fang erfüllt - seitdem aber seien die Zielwerte scheinbar willkürlich dramatisch erhöht worden.
«Die Familienbetriebe der Heringsfischer würden eine einjährige Fangpause nicht überstehen», warnte der Verband. Mit den kleinen Booten könne nicht einfach etwas anderes gefischt werden.