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12.08.2018 | 09:29 | Ertragseinbußen 
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Deutschlandweite Dürreschäden belaufen sich auf über eine Milliarde Euro

Berlin - Die wochenlange Dürre in vielen Regionen Deutschlands hat in der Landwirtschaft nach ersten Schätzungen aus den Ländern mehr als eine Milliarde Euro Schaden angerichtet.

Ernteausfälle 2018
Die andauernde Dürre trifft Landwirte in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich hart. An diesem Montag wollen sich erneut Experten von Bund und Ländern beraten. Doch wird es konkrete Hilfen für Bauern geben? (c) proplanta
Vor einem erneuten Bund-Länder-Treffen an diesem Montag summieren sich die Meldungen mehrerer teils stark betroffener Länder nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits auf 1,1 Milliarden Euro. Der Bauernverband hat Hilfen von einer Milliarde Euro für Landwirte gefordert, die wegen der Trockenheit schwere Ernteausfälle erleiden.

Allein für Schleswig-Holstein meldete das dortige Agrarministerium einen geschätzten Dürre-Schaden von 422 Millionen Euro an den Bund. Sachsen übermittelte eine Schätzung von rund 308 Millionen Euro, Sachsen-Anhalt von 237 Millionen Euro.

Für Hessen geht das Landesagrarministerium davon aus, dass die Bauern Ernteausfälle von bis zu 150 Millionen Euro zu verkraften haben. Für die Forstwirtschaft des Landes werden zudem Verluste von rund 30 Millionen prognostiziert.

Niedersachsen rechnet mit der schlechtesten Getreideernte seit 1976. Erwartet wird eine Ernte von 4,69 Millionen Tonnen, 22 Prozent weniger als 2017.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die Länder aufgerufen, über Schäden und vorgesehene Hilfen zu informieren. Am Montag wollen Ministeriumsexperten von Bund und Ländern erneut über die Lage beraten, nachdem sie Ende Juli eine erste Bestandsaufnahme gemacht hatten. Bei den Schäden beobachten auch die Länder regionale Unterschiede. Entscheidungen zu Hilfen werden vorerst nicht erwartet.

Zuständig für Nothilfen an Landwirte sind zuerst die Länder. Vor einer Entscheidung über mögliche Bundeszahlungen will Klöckner den Abschluss der Ernte und die amtliche Erntebilanz abwarten, die für Ende August vorgesehen ist. Dabei müsste festgestellt werden, dass es sich um Schäden von «nationalem Ausmaß» handelt.

«Ich kann nicht ohne repräsentative Zahlen, Daten und Fakten den nationalen Notstand ausrufen und nach Gefühl Zahlungen veranlassen», sagte Klöckner dem «Spiegel» (Samstag).

In der «Neuen Osnabrücker Zeitung» lehnte die Ministerin konkrete Hilfen wie eine Risikoausgleichsrücklage, die der Bauernverband gefordert hatte, oder einen Staatszuschuss zu Dürre-Versicherungen ab. «Staatliche Maßnahmen sollten weiterhin die Ausnahme bleiben», sagte sie.

Zuletzt war 2003 wegen einer Dürre ein Schaden von «nationalem Ausmaß» registriert worden. Der Bund und mehrere Länder stellten damals insgesamt 72 Millionen Euro bereit. Viehhaltern, bei denen das Futter akut knapp wird, hat Klöckner nun schnellere Hilfen von Bund und Ländern in Aussicht gestellt.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 12.08.2018 09:59 Uhrzustimmen(17) widersprechen(54)
die absenkung der grundwasserstände in der gesamten deutschen landschaft/landwirtschaft wurde von den bauern selber durchgeführt nur um eine befahrbarkeit der industrieagrarwüsten mit exorbitanter schwersttechnik zu gewährleisten und jetzt soll der steuerzahler für diesen umweltfrevel aufkommen-----schande über die vorteilsnahme/vergemeinschaftung von selbstverursachten verlusten im deutschen staatsfaschismus
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