Das
Russland-Embargo: Seit gut einem Jahr lässt Moskau keine Lebensmittel aus der EU und den USA mehr ins Land, eine Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen in der Ukraine-Krise. Der Landwirtschaft fehlt damit ein wichtiger Exportmarkt. Der Deutsche
Bauernverband (DBV) schätzt den bisherigen Schaden auf 600 bis 800 Millionen Euro.
Die
Milchmarkt-Krise: Vor allem auf das Russland-Embargo führen die Bauern auch den Preiseinbruch bei der Milch zurück. Von 40 Cent im Januar 2014 sind die
Erzeugerpreise je Liter auf unter 28 Cent im Juli 2015 abgestürzt. Der
DBV wirft auch den Handelsketten vor, die Preise zu drücken. Einen Zusammenhang mit dem Wegfall der EU-Milchquote Ende März sehen Experten eher nicht.
Der
Flächenverlust: Jeden Tag nimmt die Fläche für Landwirtschaft in Deutschland um mehr als 70 Hektar ab. Den Bauern machen vor allem die drastisch gestiegenen Kauf- und
Pachtpreise zu schaffen. Denn das Geld fehlt für Investitionen in anderen Bereichen. Besonders in Ostdeutschland sind auch Investoren auf dem
Bodenmarkt aktiv.
Die
Nachwuchsprobleme: Viele Bauern wissen nicht, wie es mit ihrem Hof dauerhaft weitergehen soll. Bei der jüngsten Befragung 2010 hatte nur knapp jeder dritte Landwirt über 45 die Nachfolge schon gesichert. Die Zahl der Auszubildenden in den Agrarberufen sinkt seit Jahren. Heute ist fast ein Drittel der deutschen Bauern älter als 55. (dpa)