Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.03.2023 | 18:03 | Rapseinfuhren 

EU-Rapsimporte 45 % über Vorjahresniveau

Berlin - Die bisherigen Rapseinfuhren der EU-27 übertreffen das Vorjahresniveau deutlich – obwohl die EU-Rapsernte deutlich größer ausfiel als im Vorjahr.

Rapseinfuhren
Bild vergrößern
(c) UFOP
Im laufenden Wirtschaftsjahr 2022/23 sind die Rapseinfuhren in die EU-27 deutlich gestiegen. Von Juli bis Februar hatten die Mitgliedsländer bereits 4,6 Mio. t aus Drittstaaten importiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von gut 45 %. Ausschlaggebend für das Importvolumen ist nicht nur die Höhe des EU-Rapsangebotes, sondern auch die Verfügbarkeit und damit die Preise am Weltmarkt.

Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH), AMI, kann die Ukraine trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens auch im laufenden Wirtschaftsjahr die Top-Position unter den wichtigsten Rapslieferanten der Union halten. Mit 2,6 Mio. t, knapp 63 % mehr als im Vorjahreszeitraum, steht das Land für 56 % der EU-Rapsimporte. 2021/22 lag der Anteil noch bei 50 %. Australien konnte aufgrund seiner Spitzenernte an Bedeutung zulegen und rangiert mit 1,7 Mio. t und einem Anteil von 36,4 % auf Platz zwei der wichtigsten EU-Lieferanten.

Das ist doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Demgegenüber brachen die Importe aus Kanada ein. Mit 193.400 t wurde lediglich ein Bruchteil der Vorjahresmenge von 501.800 t bezogen. Damit reduziert sich der Anteil an den Gesamtimporten um 12 Prozentpunkte auf 4,2 %. Auch aus Moldawien und Serbien erhielt die EU-27 weniger als 2021/22.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) stellt fest, dass die im vergangenen Jahr befürchteten Engpässe durch Lieferungen in die an die Ukraine angrenzenden EU-Mitgliedsstaaten abgepuffert wurden. Denn aufgrund der gesperrten bzw. blockierten Seehäfen wurden alternative Lieferwege gesucht. Statt Lieferengpässen sind aktuell im Fall von Getreide sogar extreme Marktverwerfungen festzustellen, beispielweise bei der EU-Versorgung mit Getreide.

Der polnische Bauernverband fordert daher den Ausbau der Produktionskapazitäten für Bioethanol zur Marktentlastung und für den Klimaschutz. Möglichst bald solle flächendeckend Super E 10 auf dem polnischen Markt eingeführt werden. Auch der indische Ministerpräsident Modi kündigte kürzlich die Ausweitung der Bioethanolproduktion und die Anhebung der Beimischung auf 20 % (E 20) an. Zur gleichen Zeit diskutiert die Bundesregierung einen Ausstieg aus der Beimischung von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse.
UFOP
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Raps in Vollblüte

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Selbstversorgungsgrad mit Ölen und Fetten gestiegen

 Ungewöhnlich frühe Rapsblüte in Niedersachsen

 Rapsblüte beginnt zwei Wochen vor der Zeit

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau