Die Ausgangsbedingungen am
Milchmarkt seien derzeit stabiler als 2009. Die Bestände bei Herstellern und Verarbeitern seien abgebaut worden. Die
Milchproduktion in der Europäischen Union verlaufe moderat und die Nachfrage erhole sich etwas. Das sind die Einschätzungen des Europäischen Milchindustrieverbandes (EDA), wie der österreichische Agrarpressedienst AIZ berichtet.
Eine Schlüsselrolle werde dem Export zukommen. Nachdem sich die Käseexporte der EU-Mitgliedstaaten in Drittländer 2008 und 2009 schwach entwickelt haben, sieht der EDA für das laufende Jahr Chancen für einen Wiederanstieg der Lieferungen auf den Weltmarkt. Das würde Rohstoff binden und den Binnenmarkt entlasten. Zu Jahresbeginn lagerten in der EU Interventionsbestände von über 76.000 Tonnen Butter und knapp 260.000 Tonnen Magermilchpulver.
Die Hoffnungen des EDA auf einen stabilen Milchmarkt stützen sich auch auf die Entwicklung des Kuhbestandes in den Mitgliedstaaten. Von Januar bis September 2009 stieg die Zahl der Kuhschlachtungen in der EU ohne Rumänien und Bulgarien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent. In Deutschland, dem EU-weit grössten Milchproduzenten, war die Milchviehherde im November 2009 um 1,4 Prozent kleiner als zwölf Monate zuvor. Die Industrie erwartet daher, dass die Anlieferung des weissen Rohstoffs heuer trotz der erneuten Anhebung der EU-Milchquoten zunächst nicht steigen wird. (lid)