(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Demnach standen den hiesigen Schlachtunternehmen im April rund 352.600 Tiere oder 9,3 % weniger zur Verfügung als im Vorjahresmonat. In den ersten vier Monaten wurde ein Rückgang um 1,32 Millionen oder 8,3 % auf knapp 14,55 Millionen Schweine verzeichnet. Verglichen mit dem ersten Jahresdrittel 2021 ist sogar ein Minus von 3,21 Millionen Tieren beziehungsweise 18,1 % festzustellen.
Niemals zuvor ist die Schweineproduktion so stark gesunken. Laut Analysten muss deshalb von einem Strukturbruch statt einem Strukturwandel gesprochen werden. Noch etwas stärker als die Schlachtungen ist im ersten Jahresdrittel 2023 die Schweinefleischerzeugung gegenüber der Vorjahresperiode gesunken, nämlich um fast 131.000 t oder 8,6 % auf weniger als 1,39 Mio t.
Zwar haben die Schlachtunternehmen versucht, vermehrt auf Schlachtschweine aus dem Ausland zurückzugreifen, doch konnte dies den Mangel nicht ansatzweise ausgleichen. Von Januar bis April kamen Destatis zufolge in Deutschland gut 500.000 Auslandsschweine an die Haken, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 94.000 Tieren oder 23,1 % entsprach.
Gleichzeitig ging jedoch das Angebot aus heimischen Ställen um fast 1,42 Millionen beziehungsweise 9,2 % auf 14,05 Millionen Stück zurück. Im April drehten bundesweit auch die Rinderschlachtungen ins Minus. Wurden im ersten Quartal 2023 insgesamt noch etwas mehr Rinder als im Vorjahreszeitraum geschlachtet, waren es nach vier Monaten mit 975.230 nun 13.500 oder 1,4 % weniger. Die Rindfleischerzeugung war hierbei um 0,3 % auf 323.890 t rückläufig.
Der Grund für den jüngsten Abschwung lag vor allem am zuletzt geringeren Angebot an weiblichen Tieren und Kälbern. Im ersten Jahrestertiär lagen nur noch die Schlachtungen von Bullen und Ochsen mit 364.180 Stück um 0,5 % über der vergleichbaren Vorjahresmenge. Bei Kühen gab es einen Rückgang um 1,3 % auf 330.900, bei Färsen um 3,5 % auf 176.810 Tiere. Die Kälberschlachtungen wiesen mit 4,2 % auf 103.340 Stück das relativ größte Minus aus.