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17.06.2023 | 08:30 | Wirtschaftsleistung 

Hohe Inflation erlaubt Wirtschaft nur mühsame Erholung

Frankfurt/Main - Die hohe Inflation bremst die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank im laufenden Jahr aus. Europas größte Volkswirtschaft erhole sich nur mühsam von den Krisen der vergangenen drei Jahre.

Wirtschaftslage
Bundesbank: Wirtschaft erholt sich wegen hoher Inflation nur mühsam. (c) Patrizier-Design - fotolia.com
«Die deutsche Wirtschaft ringt vor allem noch mit den Folgen der hohen Inflation. Diese schmälert die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger», erläuterte Bundesbankpräsident Joachim Nagel am Freitag bei der Vorlage die neuesten Prognosen der Notenbank.

Im laufenden Jahr fasst die Wirtschaft demnach zwar langsam wieder Tritt. Wegen des Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes im Winterhalbjahr schrumpfe die Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr aber um 0,3 Prozent, sagte die Notenbank voraus.

Die Bundesbank ist vor allem wegen der Entspannung an den Energiemärkten damit etwas weniger pessimistisch als noch im Dezember. Damals war sie von einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im Gesamtjahr 2023 ausgegangen.

Bei der Inflation geben die Experten trotz des jüngsten Rückgangs noch keine Entwarnung. Die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel - die sogenannte Kernrate - erweise sich als hartnäckig hoch. Für 2023 rechnet die Bundesbank mit einem Rückgang der Gesamtinflation von 8,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 6 Prozent.

In den kommenden beiden Jahren sollte die Teuerungsrate - gemessen am für die Geldpolitik im Euroraum maßgeblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) - demnach auf 3,1 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent zurückgehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt im gemeinsamen Währungsraum mittelfristig eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an, bei der sie Preisstabilität gewahrt sieht.

Die Bundesbank-Experten rechnen damit, dass die nachlassende Inflation, steigende Löhne und ein robuster Arbeitsmarkt die Kaufkraft der Menschen in der nächsten Zeit stärken und der Konsum als wichtige Konjunkturstütze zulegt. Die straffere Geldpolitik der EZB, die im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen im Euroraum inzwischen zum achten Mal in Folge erhöht hat, führe allerdings zu höheren Finanzierungskosten. Das dämpfe die privaten Investitionen besonders im Wohnungsbau.

«Alles in allem erwarten wir in den Jahren 2024 und 2025 ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent», sagte Nagel. Die Prognose für die kommenden beiden Jahre wurde damit gesenkt. Im Dezember war die Notenbank noch von einem Wachstum in Europas größter Volkswirtschaft von 1,7 Prozent im Jahr 2024 und 1,4 Prozent für 2025 ausgegangen.
dpa
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