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22.05.2010 | 14:12 | Strafanzeige 

Foodwatch zeigt Stuttgarter Ministerium an

Stuttgart/Berlin - Die Organisation Foodwatch stellt wegen des Bakterien-verseuchten Käses aus Österreich Strafanzeige gegen das Stuttgarter Verbraucherschutzministerium.

Foodwatch-Anzeige gegen Stuttgarter Ministerium
Außerdem richtet sich die Anzeige nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gegen den Lebensmittel-Discounter Lidl und die österreichische Firma Prolactal. Nach Ansicht von Foodwatch geht es um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und der Körperverletzung mit Todesfolge.

Das Stuttgarter Ressort habe zu spät von sich aus über die akute Gesundheitsgefahr durch den verseuchten Käse gewarnt, argumentiert Foodwatch. Das Stuttgarter Verbraucherschutzministerium wies die Vorwürfe am Freitag als unbegründet zurück. Die Behörde habe unmittelbar nach Vorliegen entsprechender Warnhinweise die Firma Lidl und die Öffentlichkeit über die Gefahr informiert, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag. Nach Angaben der Bundesregierung können drei Todesfälle in Deutschland mit dem Käse in Verbindung gebracht werden.

Die Verbraucherschützer sehen einen Zusammenhang zwischen dem Tod eines Mannes in Hessen und dem Käse, den er trotz der ersten Warnung von Lidl gegessen haben soll. Foodwatch kritisiert, Lidl habe zu spät eindringlich vor akuter Gesundheitsgefahr gewarnt. Lidl hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei den Bakterien handelt es sich um Listerien, die beim Menschen schwere Infektionen auslösen können.

Der zweitgrößte deutsche Discounter wollte sich am Freitag nicht zu der Strafanzeige äußern und verwies auf die eigene Stellungnahme vom vergangenen Wochenende. Darin hatte Lidl erklärt, dass bereits im Januar unmissverständlich und mit einem Hinweis auf die Lebensgefahr vor dem Verzehr des Käses gewarnt worden sei. Die Risikogruppen seien konkret genannt worden. Die mit dem Verzehr möglicherweise verbundenen Risiken - von einer Gesundheits- bis zur Lebensgefahr - wurden ebenfalls ausdrücklich bereits in diesem Produktrückruf erwähnt, hieß es weiter.

Lidl unterstützt nach eigenen Angaben die Aufklärung des Sachverhalts durch die Behörden in vollem Umfang und hat dazu alle vorliegenden Informationen und Dokumente an die zuständigen Behörden weitergeleitet.

Das Unternehmen hatte am 23. Januar den Harzer Käse der österreichischen Firma Prolactal zurückgerufen und den Rückruf im Februar mit deutlicherer Formulierung erneuert. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn ermittelt gegen Lidl und prüft einen Verstoß gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, in dem auch die Information der Öffentlichkeit geregelt ist. (dpa)
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