Antragsteller ist das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO).
Das Problem der weltweiten Nahrungsmittelknappheit rückt seit einigen Jahren immer stärker ins öffentliche Bewusstsein, dabei spielen bisher vor allem Länder wie Afrika und Ostasien eine Rolle. Weitaus weniger bekannt ist, dass auch die Staaten im Kaukasusgebiet und in Zentralasien von der Krise betroffen sind und unter strukturellen Versorgungsproblemen leiden.
Mit Ausnahme Kasachstans, das zu den großen Weizenexportländern gehört, wird die Lebensmittelversorgung in allen anderen Ländern der Region von der Food and Agriculture Organization of the United Nations (
FAO) als defizitär eingestuft.
Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Kirgistan und Tadschikistan sind gegenwärtig auf Hilfe durch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen angewiesen. Diesem Problem widmet sich nun ein Projekt des IAMO, das die VolkswagenStiftung in ihrer Initiative „Zwischen Europa und Orient - Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft" fördert.
Weizen ist das wichtigste Grundnahrungsmittel in vielen Ländern der untersuchten Region. Das Kaukasusgebiet und Zentralasien sind auf Weizenimporte angewiesen, um ihre Ernährung zu sichern. Entsprechend zielt das Projekt auf die Analyse der Weizenmärkte in Usbekistan, Armenien und Georgien ab. Konkret soll herausgefunden werden, wer die Hauptakteure auf diesem Markt sind, wie Transaktionen durchgeführt werden und wodurch die Preisbildung in der Region determiniert wird.
„Ein Projektziel ist auch die sogenannte Kapazitätsbildung in der Untersuchungsregion", sagt IAMO-Direktor Professor Dr. Thomas Glauben. „Das heißt, dass zukünftige Fachkräfte hier in Deutschland mit Know-how für ihre Arbeit in den östlichen Agrarmärkten ausgestattet werden." (Pp/iamo)