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14.10.2016 | 18:07 | Future Food Forum 
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Frhr. von dem Bussche fordert Reaktion auf schwindende Akzeptzanz

Berlin - Eine Reaktion der Agrarbranche auf die schwindende gesellschaftliche Akzeptanz hat der frühere Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) und Vorstandssprecher der KWS Saat AG, Philip Frhr. von dem Bussche, angemahnt.

Future Food Forum
Philip Frhr. von dem Bussche (c) DLG
„Wir brauchen spürbare Änderungen in Kommunikation und Inhalten“, sagte von dem Bussche beim Future Food Forum von K+S gestern in Berlin.

Der Landwirt aus dem niedersächsischen Bad Essen rief dazu auf, offensichtliche Probleme, die aus gegenwärtigen Produktionsmethoden resultierten, „anzuerkennen und anzupacken“. Insbesondere die Stickstoffproblematik in viehdichten Regionen sei zu spät erkannt und angegangen worden. Auch dem Rückgang der Biodiversität müsse entschieden begegnet werden. Zu lange habe man zudem der fortschreitenden Entfremdung zwischen Stadt und Land zugeschaut. Die Folge sei, dass die Landwirtschaft inzwischen ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu verlieren drohe.

Von dem Bussche warnte aber zugleich davor, „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Pauschalangriffe auf die Landwirtschaft seien nicht gerechtfertigt. Der Einsatz angepasster Technologien biete vielfältige Chancen zur Problemlösung.

Der ehemalige langjährige Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und Bundesumweltminister, Prof. Klaus Töpfer, plädierte für „wissenschaftlich-technische Lösungen“ bei der erforderlichen Steigerung der globalen Agrarerzeugung. Dabei auftretende Probleme müssten allerdings ernst genommen und in einem Lernprozess gelöst werden. Keinesfalls dürfe man die Augen vor negativen Nebenwirkungen verschließen, so Töpfer.
AgE
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kurri Altbauer 86 schrieb am 17.10.2016 10:02 Uhrzustimmen(44) widersprechen(24)
Unsere führenden Funktionäre reden im Prinzip an den Problemen vorbei, ohne ganz konkret zu sagen, was Sie eigentlich wirklich denken! Ich kann mich immer nur wundern, was da gesagt wird. Für mich steht ganz eindeutig fest, wir leben in einer sog. Demokratie, in Wirklichkeit hat diese auf Minderheiten, wie es die Landwirtschaft nun einmal ist, die Wirkung einer Diktatur! Ich habe unseren Beruf von „der Pike“ auf gelernt, seit 1945 habe ich die ganze Entwicklung mit erlebt. Man hat vor allem von Seiten der Theoretiker auf die Praxis eingeredet, nur erwiesen sich manche Vorschläge als Rohrkrepierer! Über 70% der bäuerlichen Betriebe sind dem Strukturwandel zum Opfer gefallen. Hat sich dadurch irgendetwas verbessert? Nein, wir schieben immer noch große Berge von Problemen vor uns her Die Stundenlöhne für Handwerker stehen in keinem Verhältnis zu den landw. Erzeugerpreisen. 1950 konnte man mit dem Erlös von 1 dt. Weizen 19,6 Stunden einen Elektriker beschäftigen, heute reicht es noch nicht mal für eine halbe Stunde. Wer hat uns denn immer aufgefordert: Wachsen oder weichen? 1948 musste der Verbraucher 46 % seines Lohnes für das tägliche Brot ausgeben, heute liegen diese Ausgaben bei nur noch 10%. Unsere Wirtschaft hat sich, auf unsere Knochen, einen großen Batzen für sich sichern können! Ich empfinde es als riesige Lügen was da alles über Subventionen und andere Zuwendungen die man uns gnädigst zukommen lässt, unters Volk gebracht wird! Unsere Funktionäre im DBV, in den Genossenschaften usw. haben die Praxis schmählichst im Stich gelassen. Unsere Hoferbin hat auf der Höla einen jungen Bauern aus dem Nachbarkreis kennen und lieben gelernt. Aus der Ehe sind 3 Söhne geboren worden. Alle 3 haben auf das väterliche Erbe keine Rücksicht genommen und haben nach Studium in der gewerblichen Wirtschaft ihre Zukunft gesehen! Sie sind nicht mehr bereit, die Plackerei der Eltern weiter zu machen! Das sind Tatsachen in welche Konflikte man uns hinein manövriert hat. Solche Ausführungen möchte ich nicht mehr bei proplanta zu lesen bekommen!!
cource schrieb am 16.10.2016 15:54 Uhrzustimmen(24) widersprechen(21)
"negative nebenwirkungen" das ich nicht lache: doch wohl eher negative hauptwirkung und zwar: 1. überernährung des deutschen volkes und damit verbundene verfettung und degeneration 1. eutrophierung der gesamten deutschen landschaft einschließlich der gewässer und dem damit verbundenen artenschwund 2. nitratbelastung in gemüse und trinkwasser usw. usf
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