Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.03.2010 | 10:01 | Unfallvermeidung 

Gefahrstoffe: Wenn die Spritze zur Bombe wird

Kassel - Im Umgang mit Gefahrstoffen ist Vorsicht höchstes Gebot. Durch eine gewissenhafte Gefährdungsbeurteilung können viele Unfälle vermieden werden.

Unfallschutz
Explodierte Rückenspritze mit herausgerissenem Boden (c) lsv
Der Lehrling hatte den Auftrag erhalten, die Scheiben des Gewächshauses mit einem Brunnenreiniger zu säubern. Das Mittel sollte verdünnt mit Hilfe einer Kolbenspritze auf die Scheiben gespritzt werden. Bei der Ausbringung der zweiten Spritzfüllung gab es plötzlich einen sehr lauten dumpfen Knall. Die Spritze war auseinandergebrochen und der Boden des Spritzbehälters war herausgerissen. Durch die wegfliegenden Teile erlitt der Gehilfe Verletzungen im unteren Rückenbereich.

Wie die Unfalluntersuchung ergab, war mit der Spritze zuvor ein Herbizid ausgebracht worden. Die Restspuren reichten aus, um zusammen mit dem Brunnenreiniger eine Reaktion zu erzeugen, die die Spritze zum Bersten brachte.

Dieser Fall belegt: Kleinste Fehler oder Unachtsamkeiten können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Daher ist beim Umgang mit Gefahrstoffen immer größte Vorsicht geboten. Neben einer akribischen Gefährdungsermittlung auch durch das Sicherheitsdatenblatt des Mittels ist die Erstellung einer arbeitsplatzbezogen Betriebsanweisung und eine eingehende Unterweisung der Mitarbeiter unerlässlich. (LSV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein