Im Export lassen sich mitunter feste Preise durchsetzen. Andererseits erweitern günstige Offerten aus dem Ausland die Preisschere nach unten. Bei den Abnehmern steht in diesem Jahr vor allem die Kostenreduzierung im Vordergrund. Die Rohstoffsicherheit scheint gewährleistet zu sein.
Auch im September hat der Bio-Getreidehandel nur wenig an Fahrt gewonnen. Die Preisverhandlungen zwischen Anbietern und Abnehmern bleiben oft blockiert. Die Stimmung am Markt ist je nach Ausgangslage unterschiedlich. Wer von der Anbieterseite schon größere Teile der Ernte im Frühjahr in Vorkontrakten gebunden hatte beziehungsweise in der Ernte noch Teilmengen direkt vom Feld verkauft hat, sieht dem weiteren Verkauf gelassener entgegen als Anbieter, die bisher wenig Abschlüsse realisiert und eventuell Platz- oder Liquiditätsprobleme oder beides haben.
Mühlen kaufen nur für kurzfristigen Bedarf
Die Eindeckung der Mühlen und Verarbeiter ist sicher meist spürbar niedriger als in anderen Jahren. Anders als im sehr knapp versorgten Vorjahr steht in diesem Jahr aber nicht die Sicherung der Rohstoffbasis im Vordergrund, sondern die Kostenreduzierung im Einkauf. Bio-Getreide wird in dieser Saison wohl in ausreichenden Mengen, wenn auch nicht in Übermengen, verfügbar sein.
Nach den enormen Kostensteigerungen der zurückliegenden Monate wollen viele Abnehmer nicht mehr Kapital als unbedingt notwendig in der Lagerhaltung binden, sondern kaufen lieber öfter kleinere Partien. Damit verbunden ist auch die Erwartung, dass zum nächsten späteren Lieferzeitpunkt die Kurse weiter fallen.
Wenig Nachfrage nach Futtergetreide
Extrem schwierig bleibt der Handel mit Futtergetreide. Abschlüsse finden aktuell fast nur im Direktverkauf an Tierhalter statt. Futtermischer signalisieren so gut wie keine Kaufbereitschaft. Sie sind bereits gut mit reichlich angebotenem Futterweizen vornehmlich aus der Ukraine versorgt beziehungsweise halten nun Platz für die beginnende Körnermaisernte frei. (zmp)
Preise für Körnerleguminosen stabil
Auch Körnerleguminosen laufen im Verkauf aktuell nicht so reibungslos wie angesichts der weiter rückläufigen Anbauflächen und erneuten Ernteausfälle zu erwarten war. Die bereits gut gefüllten Getreideläger auf den Höfen lassen nur noch wenig Spielraum für weitere Einlagerungen. Vorverträge wurden bei diesem eigentlich immer knappen und hochwertigen Eiweißfutter kaum gemacht. Zum einen weil die Ernteerwartung zu ungewiss war, zum anderen weil sich Eiweißfuttermittel immer reibungslos aus und nach der Ernte verkaufen ließen.
Das Preisniveau bleibt stabil, und die meisten Anbieter sind auch wenig bereit, Preiszugeständnisse zu bewilligen. Der eine oder andere Anbieter muss nun aber doch Lagermöglichkeiten organisieren. (zmp)
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