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01.08.2023 | 04:46 | Schlachtschweinemarkt 

Immer weniger Schlachtschweine - Geringes Angebot bestimmt den Markt

Schwäbisch Gmünd - Der Schlachtschweinemarkt wird seit Jahresbeginn von einem geringen Angebot an Schlachtschweinen dominiert.

Schweinemarkt
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Ursache liegt im kontinuierlichen Abbau der Schweinebestände infolge der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der vergangenen Jahre und der sich verschärfenden gesetzlichen Vorgaben.

Auch die Viehzählungsergebnisse zeigen, dass sich der negative Trend bezüglich der Schweinebestände im Mai mit 7,3 % weniger Tieren in Deutschland fortsetzt. In Baden-Württemberg wurden insgesamt sogar 11 % weniger Schweine gezählt. Die Zahl der Mastschweine über 50 kg hat sich in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp 7 % verringert, wohingegen in Baden-Württemberg mit einem Bestand von 527.000 Tieren das Niveau vom Mai 2022 erreicht (+1 %) wurde.

Der rückläufige Schweinebestand spiegelt sich auch in den Schlachtzahlen wider. Von Januar bis Mai 2023 wurden in Deutschland mit 18 Mio. Schweinen 9,5 % weniger Tiere als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. Die Menge der gewerblichen Schlachtungen von Tieren ausländischer Herkunft ist in den ersten fünf Monaten 2023 dagegen um 17,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, da diese günstiger und verfügbar waren.

Das geringe Schlachtschweineaufkommen sorgte im zweiten Quartal dafür, dass sich trotz vieler feiertagsbedingt entfallener Schlachttage keine Überhänge am Lebendmarkt bildeten. Die Schlachthöfe fragten die begrenzt angebotenen Schlachttiere zur Auslastung ihrer Kapazitäten rege nach. Dagegen stockte am Fleischmarkt zu Beginn des zweiten Quartals weiter der Absatz. Die anhaltend kühle und regnerische Witterung verhindert bis Mitte Mai eine Belebung der Nachfrage nach Grillfleisch. Im Juni machte sich das kleiner werdende Schlachtschweineangebt deutlich bemerkbar und die Nachfrage der Schlachter konnte kaum gedeckt werden.

Seit Jahresbeginn entwickelten sich die Schlachtschweinepreise ausschließlich nach oben. Insgesamt summieren sich die Aufschläge des Vereinigungspreises der VEZG auf +50 ct/kg SG. Während der kühle und nasse Frühling den Start der Grillsaison bis Mitte Mai verzögerte und der VEZG-Preis 10 Wochen bei 2,30 €/kg SG stagnierten, stieg er bis Anfang Juni auf 2,43 €/kg SG.

Trotz nicht bedarfsdeckendem Lebendangebot stagnierte der VEZG-Preis in den folgenden Juniwochen, was in erster Linie den stockenden Fleischgeschäften geschuldet war. Ende Juni waren Schlachtschweine so knapp, dass trotz der anstehenden Sommerferien die Preisempfehlung auf das neue Rekordniveau von 2,50 €/kg angehoben und trotz des sehr schwachen Fleischgeschäfts stabil auf dem erreichten Preisniveau gehalten werden konnte.

Die Forderungen der Schlachtunternehmen nach Preisrücknahmen werden aber zunehmen lauter, da sich manche Teilstücke derzeit kaum noch am Markt absetzen lassen und teilweise bereits Schlachttage gestrichen werden. Dennoch ist das Angebot keinesfalls drängend sodass sich die angebotenen Stückzahlen problemlos Absetzen lassen.

Das weiter rückläufige Schlachtschweineangebot wird auch im August die Preise stützen. Am Fleischmarkt könnten sich durch Nachfrageimpulse der erste Reiserückkehrer das schwierige Absatzgeschäft etwas entspannen. Bezüglich der weiteren Entwicklung der Preise bleibt abzuwarten, ob der Markt stärker vom knappen Angebot oder der schwachen Nachfrage dominiert wird.

Bio-Schlachtschweine sind derzeit nur knapp am Markt verfügbar. Die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot, was für eine stabile Preisentwicklung sorgt. Im Juni belief sich der Preis im bundesweiten Schnitt auf 4,38 €/kg SG (HKl. E), frei Verarbeiter, in Baden-Württemberg 4,55 €/kg SG.
LEL Schwäbisch Gmünd
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