08.01.2008 | 14:42 | DLG-Wintertagung
Kampf gegen Hunger ist HerausforderungMünster - Der Kampf gegen den Hunger in der Welt ist nach den Worten des Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, die größte Herausforderung für die Agrarwirtschaft. |
c) Udo Kroener - fotolia.com Schon im Jahr 2030 müsse die weltweite Produktion von Nahrungsmitteln um 55 Prozent zugenommen haben, um die Menschheit zu ernähren, sagte Bartmer am Dienstag zu Beginn der DLG-Wintertagung in Münster. Der Fokus der Landwirtschaft müsse deshalb auf effizientes Wirtschaften gelegt werden, etwa durch neue Methoden bei der Aussaat, beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder bei der Gestaltung von Ställen und bei Melkverfahren. «Das Tempo der Veränderung ist dramatisch», sagte Bartmer. Bartmer warnte in diesem Zusammenhang davor, als Nahrungsmittel verwertbare Agrarprodukte in zu großem Umfang zur Energiegewinnung zu nutzen. Bei der Herstellung von Biobrennstoffen müsse verstärkt auf Bei- und Abfallprodukte der Nahrungsmittelproduktion zurückgegriffen werden. Die gegenwärtige Situation etwa bei Biogasanlagen zeige, dass die politische Steuerung in den vergangenen Jahren falsch war.
Betreiber von Biogasanlagen wirtschafteten bereits im Minus, weil die Preise für Rohstoffe explodiert seien, sagte Bartmer. «Die Banken haben schon Task-Forces gegründet, die von Hof zu Hof reisen», sagte Bartmer.
Der DLG-Experte glaubt, dass wegen der hohen Preise und der knappen und damit wertvollen Ressourcen 2008 ein sehr gutes Jahr für die Landwirte werden wird. «Die Bauern sind nicht mehr die Objekte kollektiven Mitleids», sagte er. Eine «fantastische Erfolgsgeschichte» hat nach seiner Einschätzung der Öko-Landbau in Deutschland geschrieben. «Die Produktion kommt der Nachfrage nicht hinterher», beschrieb er die Situation auf dem Markt mit Bioprodukten. Allerdings stehe auch der Öko-Anbau vor Herausforderungen, etwa bei der Bekämpfung von Schädlingen wie Pilzen und beim Umgang mit knapper werdenden Flächen. (dpa)
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