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23.09.2010 | 06:11 | Agrarkredite 

Kreditversorgung in der Landwirtschaft auch in der Finanz- und Wirtschaftskrise unproblematisch

Berlin - Eine Kreditklemme ist in der Landwirtschaft nicht feststellbar - häufiger aber eine Kommunikationsklemme: so das Credo des gemeinsamen Workshops der Rentenbank und des Verbands der Landwirtschaftskammern.

Agrarkredite
Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise wird viel über die eingeschränkte Kreditvergabe an die Wirtschaft geschrieben. Aus diesem Anlass führten die Landwirtschaftliche Rentenbank und der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK), am 14. September einen Workshop zum Thema Kreditversorgung in der Landwirtschaft durch.

Eine Kreditklemme gibt es bisher im landwirtschaftlichen Bereich nicht, stellte VLK-Präsident Johannes Frizen schon in seiner Eröffnung fest. Auch in Zukunft ist nach Einschätzung von Dr. Christian Bock, Bereichsleiter Fördergeschäft der Rentenbank, trotz der Bankenregulierung und der aktuellen Beschlüsse zu Basel III kein verschlechterter Zugang zum Fremdkapital für Landwirte zu befürchten.

Allerdings hat u. a. der Strukturwandel in der Bankenlandschaft in den letzten Jahren zu sehr großen regionalen Unterschieden beim Engagement der finanzierenden Banken geführt. Auch die Finanzierung von landwirtschaftlichen Unternehmen befindet sich in einem massiven Umbruch. Die Wachstumsschübe der Betriebe werden intensiver und der dafür nötige Kapitalbedarf immer größer. Ein Finanzierungsbedarf im 6-7stelligen Bereich ist inzwischen keine Seltenheit mehr.

Der Kreditzugang wird vor allem dann schwieriger, wenn Managementschwächen und Bonitätsschwierigkeiten offensichtlich werden. Die Zahl dieser Fälle, bei denen am Ende kein oder kein weiterer Kredit gewährt wird, nimmt allerdings nur leicht zu. Im Gegensatz zu früher erhöhen gestiegene Pachtanteile, der Einsatz von Fremdarbeitskräften und insbesondere hohe Fremdkapitalanteile das Risikopotential aus Sicht des Kreditgebers. Insofern stellen die Banken heute andere Anforderungen an ihre landwirtschaftlichen Kunden. Betriebsleiter müssen ihre Bonität im Bankgespräch mit geeigneten Unterlagen nachweisen und ihre Pläne und Managementstrategien überzeugend vermitteln können. Vor allem der Liquiditätsplanung wird in Zukunft eine wesentlich höhere Bedeutung zukommen. Natürlich erwartet der landwirtschaftliche Kunde im Gegenzug auch einen angemessenen Agrarsachverstand bei der Bank.

Die Workshop-Teilnehmer - Vertreter aus Beratung, Bauernverband sowie Bankenbereich - stellten fest, dass es zuweilen zu einer „Kommunikationsklemme“ zwischen den Partnern komme. Oft habe es sich dabei als sinnvoll erwiesen, wenn die Beratung als Kreditmediator fungiere, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen, hoben Rentenbank und VLK übereinstimmend hervor. Für die Landwirtschaft seien zudem spezielle Weiterbildungs- und Beratungsangebote mit dem Schwerpunkt Finanz- und Liquiditätsmanagement hilfreich.

Einzelheiten zum Workshop finden Sie auf der Internetseite www.rentenbank.de unter Förderangebote. (vlk)
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