Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.03.2019 | 04:15 | Verkaufserlöse 
Diskutiere mit... 
   3   2

Landwirt erhält von einem Euro an der Ladentheke nur 23 Cent

Bonn - Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken.

Verkaufserlöse Landwirt
(c) proplanta
Darauf hat der Rheinische Landwirtschafts- Verband (RLV) hingewiesen. Wie der RLV berichtete, gingen 2017 von jedem für Nahrungsmittel aus heimischer Produktion ausgegebenen Euro 23 Cent an die Erzeuger.

In den 1970er Jahren habe der Anteil noch bei 48 % und damit mehr als doppelt so hoch gelegen. Den derzeit niedrigsten Erzeugeranteil weisen den Verbandsangaben zufolge mit knapp 4 % Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnisse auf; selbst landwirtschaftliche Erzeugerpreise für Backweizen von 200 Euro/t stellten nur einen geringen Kostenfaktor bei der Brotherstellung dar.

Laut dem RLV entfallen pro Brötchen weniger als 7 % des Preises auf den Getreideanteil. Für die Herstellung würden pro Stück etwa 34 g Mehl benötigt; bei einem Ausmahlungsgrad von rund 75 % entspreche das lediglich 45 g Weizen. Um den Brötchenpreis um nur 1 Cent anzuheben, müsste sich also der Getreidepreis verdoppeln.

Schwerwiegender in der Preiskalkulation wirkten sich daher die Kosten für Energie und Arbeit aus. Deutlich lohnender für die Landwirte ist den Angaben des Landwirtschaftsverbandes zufolge die Produktion von Kartoffeln; hier habe sich der Erzeugeranteil 2017 auf fast 27 % belaufen. Noch höher sei der Anteil bei Milch und Milcherzeugnissen ausgefallen; bei diesen Produkten seien von jedem Euro der Verbraucher fast 40 Cent an die Landwirte gegangen. Am lohnendsten sei indes die Erzeugung von Eiern gewesen, bei denen sich der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse auf gut 60 % belaufen habe.
AgE
Kommentieren Kommentare lesen ( 3 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
trakifreund schrieb am 01.04.2019 21:29 Uhrzustimmen(3) widersprechen(6)
Die Agrar Konzerne verdienen an den Agrarsubventionen, den sogenannten Direktzahlungen.
Diese müssen ab 2020 gedeckelt werden. Pro Betrieb darf es noch € 80.000.00, wobei der Hektar mit € 500.-- bewertet wird. Das wäre eine Maßnahme, um den kleineren bäuerlichen Familienbetrieben das Überleben zu sichern. Die Förderung würde sich auf 160 Hektar beschränken.
maximilian schrieb am 24.03.2019 17:41 Uhrzustimmen(20) widersprechen(23)
Das ständige Gejammere des DBV e.V. ist ein Fake.
Die Landwirte verdienen besser als der DBV e.V. zu geben will.
Insbesondere, wenn korrekterweise die zahllosen Agrarsubventionen, die der Bürger aus seinen Steuern berappen muss, den Erzeugerpreisen dazugerechnet werden.
Es ist ohne Nachteile möglich die Flächenprämien großteils von der 1. in die 2. Säule zu verlagern.
Allerdings sind die Großagrarier im DBV e. V. dagegen, weil ihnen vom Staat geschenktes Geld in Millionenhöhe verloren ginge.
Millionenbeträge, die ohnehin an den bäuerlichen Betrieben vorbeigehen.
Insight schrieb am 24.03.2019 17:00 Uhrzustimmen(6) widersprechen(10)
Was will der Autor mit solchen dubiosen Rechenexempeln aussagen??
  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein