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19.03.2013 | 08:33 | Nahrungsmittelproduktion 

Deutsche Landwirte können Beitrag zur Welternährung leisten

Freiburg - Mitteleuropa hat klimatisch gute Voraussetzungen, um auch in Zukunft trotz Klimawandels Nahrungsmittel zu produzieren. Daher hat Europa eine Verantwortung für die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrung.

Welternährung
(c) proplanta
Um die Menschen trotz Erderwärmung, Klimaveränderung und Bevölkerungswachstum ausreichend zu versorgen, werden mehr Nahrungsmittel benötigt. Baden-Württemberg kann seinen Beitrag leisten mit einer multifunktionalen, flächendeckenden und vielfältigen Landwirtschaft. Ein Stilllegen der Flächen (Greening) ist verantwortungslos. Das betonte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes e.V. (BLHV), Werner Räpple, am 18. März vor der Presse in Freiburg.

Im Jahr 2050 würden über neun Milliarden Menschen auf der Erde leben und dafür müsste sich die Nahrungsmittelproduktion mehr als verdoppeln (Quelle: Vereinte Nationen). Darüber hinaus würden sich durch Klimaveränderungen Dürreund Wüstengebiete ausdehnen, stärkere Wetterschwankungen zu Missernten führen und lebensnotwendige Ressourcen wie Wasser immer knapper. Dies gerade in den ärmsten Ländern wie Afrika. Heute, häufig durch Verteilungsprobleme, hungern 900 Millionen Menschen. Bereits heute sind 40 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde durch Erosion, Versalzung und Wüstenbildung so stark gefährdet, dass eine langfristige Ertragsfähigkeit der Böden bedroht ist (Quelle: IFPRI). In Südeuropa wird durch weniger Niederschlag und höhere Temperaturen nur noch ressourcenintensiver (beispielsweise mehr Bewässerung) Ackerbau möglich sein (Quelle: IPCC 2007).

Nord- und Mitteleuropa sind klimatische Gunstregionen für die landwirtschaftliche Erzeugung. Um eine unkontrollierte Ausdehnung der Ackerfläche mit Ressourcenvernichtung (beispielsweise durch Abholzen des Regenwaldes) zu verhindern, müsse Nord- und Mitteleuropa auf der Fläche effizienter werden. „In Europa wertvolle Ackerfläche nicht mehr zu bewirtschaften oder zu extensivieren, ist mit den zukünftigen Herausforderungen nicht vereinbar. Deswegen passt ein Greening, welches Fläche aus der Erzeugung nimmt, nicht“, so Räpple. Hinzu kommt der tägliche Rückgang der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche durch Versiegelung, Verwüstung um Umweltzerstörung. Dies führt dazu, dass die zur Verfügung stehende nutzbare Fläche täglich verringert wird.

„Der Schutz des eigenen Grund und Bodens ist Selbstzweck für Landwirte, weil es unsere Produktionsgrundlage ist. Strenge Auflagen und Reglementierungen, die Landwirte im Umgang mit ihrem Grund und Boden einschränken, sind kontraproduktiv“, so Räpple. Der BLHV ist überzeugt, dass in Zukunft Ökonomie und Ökologie besser vereint werden müssen. Wohin eine einseitige Extensivierungspolitik führt, kann man an der Schweiz erkennen. Die Förderpolitik in der Schweiz ist gekoppelt an ökologische Leistungsnachweise und dies hat zur Folge, dass der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln unter 50 Prozent gesunken ist. Dazu darf es in Deutschland nicht kommen. Räpple: „Greening, das Produktion möglich macht und ökologische Aspekte mit einbezieht, ist sinnvoll. Beispielsweise der Anbau von Leguminosen fördert die Bodengesundheit, die Biodiversität und die Stickstoffbindung im Boden und das Endprodukt kann verwendet werden.“ (bbd)
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